Der italienische Agronom und Weinbaufachmann Lorenzo Corino (1947-2021) schloss im Jahre 1972 sein Studium für Agrarwissenschaften in Rom ab. Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Versuchsanstalt für Getreideanbau in Rom. Dank eines Stipendiums war er dann am Pflanzenzüchtungs-Institut von Cambridge (Großbritannien) im Zusammenhang mit Resistenz von Getreide tätig. Nach seiner Rückkehr nach Italien war er zuerst an der Versuchsanstalt für Getreideanbau tätig und wechselte dann zur Versuchsanstalt für Weinbau in Conegliano (Venetien). Er übte umfangreiche Forschungstätigkeiten an italienischen und europäischen Universitäten aus. Dies erfolgte in enger Kooperation mit italienischen Verbänden, Produzenten und Institutionen. Im Rahmen von Studienprojekten führten ihn viele Reisen nach Frankreich, Schweiz, Deutschland, Österreich, Ungarn, Kroatien, Spanien, Portugal, Chile, Südafrika, Großbritannien und in die USA.
Lorenzo Corino war in fünfter Generation Winzer in Costigliole d’Asti. Er war außerdem Autor und Co-Autor von mehr als 90 Publikationen in technisch-wissenschaftlichen Bereichen des Weinsektors. Unter anderem war er Mitglied der italienischen Akademie für Rebe und Wein. Von 2009 bis 2012 war er Direktor des Zentrums für Forschung im Weinbau (CRA-ENO) in Asti und leitet den Weinbau der Fattoria La Maliosa seit Januar 2013. Seit seinen ersten Berufsjahren setzte er sich für eine nachhaltige, sich ihrer Umwelt anpassende Landwirtschaft ein. Schon seit Jahrzehnten forderte er ein Umdenken (nicht nur) im italienischen Weinbau, in dem traditionelle Gepflogenheiten, autochthone Rebsorten, der Einsatz von erneuerbaren Energien sowie auch die Gesundheit der Landarbeiter berücksichtigt werden sollen. Corino betrieb außerdem einen Blog über Naturwein auf Basis einer Definition mit sechs Regeln für diesen durch keine Gesetzgebung geregelten Begriff.
