Das US-Institut NYSAES (New York State Agricultural Experiment Station) in Geneva im US-Staat New York im AVA-Bereich Finger Lakes begann in den 1880er-Jahren als Abteilung der Cornell University mit weinbaulichen Forschungen. Einer der Schwerpunkte ist die Entwicklung frost- und pilzresistenter Rebsorten durch komplexe Kreuzungen von Amerikaner-, Europäer- und Asiaten-Reben. Über 50 Neuzüchtungen wurden für die Produktion von Tafeltrauben, Traubensaft und Traubengelee, jedoch auch als Keltertrauben kreiert. Das waren Alden, Brocton, Buffalo, Canadice, Cayuga White, Chardonel, Corot Noir, GR 7, Hector, Himrod, Horizon, Keuka, Marquis, Melody, New York Muscat, Ontario, Portland, Pontiac, Ripley, Romulus, Ruby (2), Schuyler, Sheridan, Suffolk Red, Traminette und Yates. Es werden über 1.200 frostverträgliche Genotypen für internationale Züchtungen zur Verfügung gestellt.
Ein Pionier und Verfechter für den Anbau von Vitis-vinifera-Sorten im Nordosten der USA war der an der Universität tätige gebürtige Russe Dr. Konstantin Frank (1897-1985). Von Herman Amberg, Donald Crowe und Dr. Nelson Shaulis (1913-2000) wurde die Erziehungsform Geneva Double Curtain entwickelt, die vor allem für starkwüchsige Rebsorten geeignet ist. Shaulis war auch an der Entwicklung des ersten vollautomatischen Traubenvollernters beteiligt. Weitere Schwerpunkte sind Forschungen bezüglich Extraktion, Gärung, Geschmack und Weinbereitung. Eines der Projekte beschäftigt sich mit der Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen mit minimalem Einsatz chemischer Mittel. Seit 2003 werden auch Studiengänge in Önologie und Weinbau angeboten. Der Betrieb erfolgt in vier Instituten in Geneva, sowie auf dem Hauptcampus der Universität in Ithaca.
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