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Cot

Die rote Rebsorte stammt aus Frankreich. Es gibt rund 130 Synonyme, die auf das vermutlich hohe Alter und die weltweite Verbreitung der Rebe hinweisen. Einige alphabetisch nach Ländern gruppiert sind Agreste, Aneroir, Auxerrois, Auxerrois de Laquenexy, Auxerrois des Moines de Picpus, Auxerrois du Mans, Beran, Beraou, Blanc de Kienzheim, Bordelais Noir, Boucares, Bouchalès, Bourguignon Noir, Bouyssales, Cahors, Cau, Cauly, Coly, Coq Rouge, Cor, Cors, Cos, Côt, Cot a Queue Verte, Cot de Bordeaux, Cot de Pays, Cot de Touraine, Cot Malbec, Cots, Cruchinet, Doux Noir, Estrangey, Étranger, Étranger Petit, Gôt Noir, Grifforin, Grand Vesparo, Gros Auxerrois, Gros Noir, Grosse Mérille, Hourcat, Jacobain, Jacobin, Jacohin, Lutkens, Malbec (zweiter Hauptname), Malbec à Queue Rouge, Malbeck, Mancin, Mausat, Monrame, Negrera, Noir de Chartres, Noir de Pressac, Périgord, Pied de Perdrix, Pressac, Prolongeau, Prunelat, Prunieral, Quercy, Quille de Coqu, Saint Émilion, Vesparo (Frankreich); Malbech (Italien); Cagors, Nuar de Presac (Moldawien); Malbec, Malbeck (Südamerika); Médoc Noir (Ungarn).

Cot (Malbec) - Weintraube und Blatt

Trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme oder morphologischer Ähnlichkeiten darf sie nicht mit den Sorten Abouriou (Malbec Argenté), Bouchalès, Canari Noir, Mancin, Menoir, Négrette oder Prunelard verwechselt werden. Es handelt sich auch um keine farbliche Mutation der weißen Sorte Auxerrois. Gemäß i2013 durchgeführte DNA-Analysen entstammt Cot einer vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen Magdeleine Noire des Charentes x Prunelard. Cot war Elternteil der Sorte Jurançon Noir sowie Kreuzungspartner der Neuzüchtungen Cabernet Malbec, Caladoc, Odola und Semebat. Nach einer Hypothese wurde die Rebe im 16. Jahrhundert unter König François I. (1494-1547) aus Cahors (Südwest-Frankreich) importiert und auch in der Champagne angebaut. Ein gewisser Malbeck verbreitete die Rebe im 18. Jahrhundert weitflächig im Bordeaux und prägte damit den hier und Übersee üblichen Namen Malbec. In Saint-Émilion nennt man sie nach einer nicht näher bekannten Person Pressac, die hier die Rebe einführte. Und im Westen Frankreichs wird sie zumeist mit Cot bzw. Côt bezeichnet.

Die mittel reifende Rebe ist empfindlich gegen Frost, sowie anfällig für Falscher Mehltau, Schwarzflecken-Krankheit und Verrieseln. Sie erbringt dunkelfarbige, fruchtigwürzige, alkoholstarke Rotweine mit Aromen nach Pflaumen, Blaubeeren, Gewürzen, Bitterschokolade und Tabak. Cot zählt zum erweiterten Kreis der besten Rebsorten der Welt, den Cépages nobles. In Frankreich ist die Rebe neben dem Hauptanbaugebiet Cahors mit 70% in vielen Appellationen Südwest-Frankreichs, sowie Languedoc zugelassen. Sie ist auch Bestandteil im Bordeaux-Verschnitt, hat aber hier bestandsmäßig an Bedeutung verloren. Die französische Anbaufläche beträgt insgesamt 6.100 Hektar. Weitere Bestände in Europa gibt es in den Ländern Italien (178 ha), Moldawien (162 ha), Rumänien (7 ha), Spanien (113 ha), Schweiz (15 h), Türkei (21 ha) und Ungarn (3 ha).

Mitte des 19. Jahrhunderts führte sie der französische Agronom Michel Aimé Pouget (1821-1875) in Argentinien ein, wo sie besonders in der Region Mendoza bezüglich Boden und Klima ideale Bedingungen vorfand und deshalb in großem Umfang angebaut wurde. Hier belegt die Sorte unter den Namen Malbec insgesamt 40.401 Hektar Rebfläche und ist damit die bei weitem häufigste argentinische Sorte. In Kalifornien hatte sie vor der Prohibition (1920 bis 1933) große Bedeutung. Heute ist sie im berühmten Opus One enthalten. In den USA belegt sie insgesamt 1.610 Hektat. Weitere Bestände in Übersee gibt es in Australien (515 ha), Bolivien, Brasilien (30 ha), Chile (2.290 ha), Israel (110 ha), Kanada (41 ha), Mexiko, Neuseeland (129 ha), Peru (10 ha), Südafrika (452 ha) und Uruguay (43 ha). Im Jahre 2016 wurden insgesamt 52.233 Hektar mit steigender Tendenz ausgewiesen. Die Sorte liegt damit im weltweiten Rebsortenranking auf Rang 17 (Statistik Kym Anderson).

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)

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Hans-Georg Schwarz

Als Ehrenobmann der Domäne Wachau ist es für mich der einfachste und schnellste Weg, bei Fragen in das wein.plus-Lexikon einzusteigen. Die Gewissheit, hier fundierte und aktuelle Informationen zu erhalten, machen die Benutzung zu einem unverzichtbaren Ratgeber.

Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)

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