Der französische Gelehrte Georges Couderc (1850-1928) entstammte einer adeligen Familie und studierte Geologie, Mineralogie und Paläontologie an der École des Mines in Paris, sowie Medizin in Montpellier (in Quellen scheint oft die Schreibweise „Coudrec“ auf). Ab Mitte der 1870er-Jahre beschäftigte er sich auf auf dem Familiengut Champfleuri im Département Ardèche (Südostfrankreich) mit dem Pflanzenschutz vor Insekten. Zu dieser Zeit war in Frankreich die Reblaus-Katastrophe gerade auf dem Höhepunkt und auch bereits das Insekt als Verursacher bekannt. Georges Couderc spezialisierte sich auf die Züchtung reblausresistenter Unterlagen und kreierte mehrere hundert Hybriden. Er verwendete vor allem die amerikanischen Spezies Vitis riparia und Vitis rupestris, sowie auch Vitis berlandieri, Vitis labrusca und Vitis lincecumii, die er zum Teil mit europäischen Vitis vinifera-Sorten wie z. B. Bourrisquou kreuzte. Seine erfolgreichsten Unterlagsreben sind 1613 C, 161-49 C, 1616 C und 3309 C, die z. T. noch heute verwendet werden. Von ihm kreierte Keltertrauben sind Couderc 13, Couderc Noir, Muscat du Moulin, Oiseau Rouge (Couderc 4401), Panaché Blanc und Pineau Couderc.
G. Couderc: Portraits d'Ardéchois célèbres sur Medarus.org, CC BY-SA 4.0, Link
Rebsorten: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach