Der später heilig gesprochene Cyriacus (+309) ist ein Märtyrer der katholischen und der orthodoxen Kirche. Er war Diakon und auch als Arzt (Exorzist) tätig. Genauere Einzelheiten über sein Leben sind nicht bzw. nur legendenhaft vorhanden. Angeblich hat er die Tochter des römischen Kaisers Diokletian (245-316) von einer Besessenheit geheilt. Bei den Christenverfolgungen des nächsten Kaisers Maxentius (278-312) wurde dann Cyriacus mit seinen Gefährten gefangen und starb den Märtyrertod. Zuerst wurden sie mit siedendem Öl übergossen und anschließend enthauptet. Seine Gebeine wurden 847 von Rom in die Stiftskirche St. Cyriacus in Neuhausen bei Worms (Rheinland-Pfalz) überführt und später als Reliquien in verschiedene Kirchen verteilt. Der Heilige Cyriacus soll vor allem vor
Frost und schlechtem Wetter schützen, deshalb war er sehr bald ein Schutzpatron der Winzer und in vielen Weinbaugebieten, vor allem in der
Pfalz, sehr verbreitet. Noch heute werden ihm in einer Kapelle bei Lindenberg, wo er als Einsiedler gelebt haben soll, am Sonntag nächst dem 8. August bei der Cyriakus-Wallfahrt die ersten Trauben dargebracht.
Einmal soll er auf dem Heimweg von Deidesheim, wo er oft Kranke in Spital besucht habe, müde gewesen und sich deshalb einen „Wingertstiefel“ (Pfahl zur Rebenstütze) als Wanderstab für den Heimweg, nach anderer Überlieferung als Stütze bei Glatteis, genommen. Normalerweise begrüßte das Glöckchen der Lindenberger Kapelle den Heimkehrenden, doch diesmal schwieg es. Cyriacus erkannte sein Unrecht, brachte den Pfahl an seine Stelle zurück und bei seiner Wiederkehr nach Lindenberg erklang wieder der fröhliche Glockenton. Cyriacus wird als einer der „Vierzehn Nothelfer“ (Heilige mit besonderen Aufgaben) verehrt, sein Fest wird am 8. August gefeiert. In Deutschland sind nach ihm zwei Einzellagen benannt, das sind
Cyriakusberg (Sulzfeld, Franken) und
St. Cyriakusstift (Worms, Rheinhessen). Siehe auch unter
Bauernregeln und
Weinheilige.