In Österreich gebräuchliche Bezeichnung (auch Dampfpfeife) für den Lüftungsschacht, der aus dem Weinkeller zwecks Entlüftung nach oben ins Freie führt; der Abschluss wird als Dachpfeife (siehe im Bild) bezeichnet. Die Dampfröhre diente auch für den Abzug der bei der Gärung entstandenen Gärgases (Kohlendioxid). Die Abführung des Gärgases erfolgte auch über die sogenannte Gärgitter. Beide Vorrichtungen sind aber nur bedingt geeignet, weil das toxische Kohlendioxid schwerer als Luft ist und sich am Boden bzw. an der tiefsten Stelle sammelt. Um den Grad des vorhandenen Gärgases festzustellen, wurde die äußerst unsichere Methode der Kerzenprobe angewandt. Heute wird das Kohlendioxid über Exhaustoren (Entlüfter) abgesaugt und ins Freie oder in großen Kellereien auch in Behältern geführt und verwertet. Der Weinkeller war ein beliebter Treffpunkt für Freunde und Gleichgesinnte, in dem bei einem guten Glas Wein diskutiert, philosophiert und politisiert sowie auch über andere (abwesende) Leute „getratscht“ wurde. Es soll immer wieder vorgekommen sein, dass über die Dachpfeife bzw. Öffnung auch so manche brisanten Gespräche belauscht worden sind. Siehe auch weitere Weinbaukuriositäten unter Brauchtum im Weinbau.
Bild links: Weinviertel Tourismus Horst Krönigsberger
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Thomas Götz
Weinberater, Weinblogger und Journalist; Schwendi