Abkürzung für „Direct Environmental Load Focussed Inactivation“ (sinngemäß auf deutsch: direkt auf die Umweltbelastung gerichtete Inaktivierung). Das Unternehmen „Delfin Alliance“ ist eine Interessens-Gruppe, die durch die zwei Firmen Rudolf Ohlinger (Deutschland) und Juvenal Ferreira da Silva (Portugal) gegründet wurde. Das in dieser Gruppe entwickelte Verfahren „Delfin“ wird bei der Produktion von Naturkorken angewendet. Jeder Korken ist von Poren (Lenticellen) durchzogen, in denen verschiedene Mikroorganismen existieren. Ebenso enthält jeder Korken Feuchtigkeit, die schon bei mehr als 8% bis 10% das Wachstum der schädlichen Mikroorganismen wie Schimmelpilze begünstigt. Pilze sind maßgeblich bei der Bildung des chemischen Stoffes Trichloranisol (TCA) in den Korken beteiligt, der die Ursache für den gefürchteten Korkschmecker ist.
Beim Delfin-Verfahren werden die Mikroorganismen verdampft bzw. ausgetrieben sowie auch die im Korkinneren vorhandenen Mikroorganismen und ihre Dauerformen wie z. B. die Sporen abgetötet. Es besteht auch keine Gefahr, dass Verunreinigungen neu gebildet werden, da die dafür verantwortlichen Mikroorganismen restlos eliminiert werden. Es handelt sich dabei um eine so genannte dielektrische (kapazitive) Erwärmung, die hohe Temperaturen genau an der gewünschten Stelle (im gesamten Kork, außen und innen) erzeugt. Im Prinzip wird diese Technik auch in einem Mikrowellen-Herd angewendet. Das Korkschmecker-Problem konnte aber damit nicht befriedigend gelöst werden. Siehe auch andere Alternativen unter Verschlüsse.
Es gibt unübersichtlich viele Quellen im Web, bei denen man sich Wissen über Wein aneignen kann. Doch keine hat den Umfang, die Aktualität und die Richtigkeit der Informationen des Lexikons von wein.plus. Ich benutze es regelmäßig und verlasse mich darauf.
Sigi Hiss
freier Autor und Weinberater (Fine, Vinum u.a.), Bad Krozingen