Überregionales Gütezeichen für deutsche Weine, deren Qualität deutlich über den gesetzlichen Mindest-Anforderungen liegt. Es kann auf freiwilliger Basis über die Amtliche Prüfnummer hinaus beantragt werden und wird von DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) vergeben. Die Weinbewertung wird in Form einer neutralen Blindverkostung von zumindest drei erfahrenen Verkostern vorgenommen, die mit den jeweiligen deutschen Anbaugebieten bestens vertraut sind. Das Siegel zeigt den römischen Weingott Bacchus mit einer Traube in der Hand. Um diese seit dem Jahre 1984 gültige Auszeichnung zu erringen, müssen die entsprechenden Weine mindestens 2,5 Punkte von maximal 5 Punkten erreichen (gegenüber normalerweise 1,5 Punkten für Qualitätsweine). Außerdem wird der Weinbetrieb von Fachleuten überprüft.
Bei positivem Ergebnis wird das Weinsiegel in drei Farben vergeben. Das gelbe Siegel wird für trockene Weine (max. 9 g/l Restzucker), das grüne Siegel für halbtrockene Weine (max. 18 g/l) und das rote Siegel für liebliche Weine (max. 20 g/l) vergeben. Weine, die den Anforderungen besonderer gebietlicher Qualitätsprograme entsprechen, können von der DLG mit dem „Deutschen Weinsiegel Selection“ ausgezeichnet werden. Für Diabetikerwein gab es früher Informationen über die Werte diesbezüglich für Diabetiker geeigneter Weine am Rückenetikett. Dem wurde durch eine EU-Verordnung ab 1.7.2007 die rechtliche Grundlage entzogen (der Begriff Diabetikerwein darf nicht mehr verwendet werden).
Siegel: Deutsches Weinsiegel
Früher benötigte man eine Fülle an Lexika und Fachliteratur, um im vinophilen Berufsleben up to date zu sein. Heute gehört das Weinlexikon von wein.plus zu meinen besten Helfern, und es darf zu Recht als die „Bibel des Weinwissens“ bezeichnet werden.
Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien