Markenbezeichnung (Abkürzung für „Diamant-Prozess“), für einen speziellen Presskorken für Stillweine, Schaumweine und Spirituosen (Bild). Das Produkt wurde von der französischen Firma Sabaté, dem zweitgrößten Korkproduzenten weltweit, in siebenjähriger Zusammenarbeit mit dem CEA (Commissariat à l’Énergie Atomique) entwickelt. Das Ausgangsmaterial sind hochwertige Rindenabschnitte der Korkeiche (also keine Abfallprodukte). Aus dem Feingranulat werden zuerst alle Holzanteile herausgesiebt. Anschließend wird dieses mit hyperkritischem Kohlendioxid (Zustand zwischen flüssig und gasförmig) im Diamant-Verfahren ohne chemische Stoffe gereinigt. Das Material wird dadurch vom für den gefürchteten Weinfehler Korkschmecker verantwortlichen TCA (Trichloranisol), sowie auch von anderen zahlreichen für Fehltöne verantwortlichen Molekülen befreit. Der Hersteller garantiert, dass sich auch später keine fehlerhaften Gerüche oder Aromen mehr bilden können. Diesbezüglich wird eine 100%-ige TCA-Absenzgarantie in der Form einer mehrjährigen Haltbarkeitsgarantie gegeben.
Nach Angaben des Herstellers wird dann mit einem patentierten Verfahren unter Druck und Hitze das Korkgranulat unter zu Hilfenahme von lebensmittelechtem Polyurethan (Kunstharz) als Bindemittel zu einem Brei verrührt und „verbacken“. Um die mechanischen Eigenschaften zu verbessern (Elastizität) werden dazwischen molekulare Mikrosphären (Minikugeln) eingebracht. Es werden keine Lösungsmittel oder Kleber verwendet, was den großen Unterschied zu herkömmlichem Presskorken ausmacht. Der DIAM-Korken besteht somit aus 70% Korkgranulat, 30% Minikugeln (Mikrosphären) und PU-Trägermaterial. Es werden verschiedene Korken mit unterschiedlicher Permeabilität (Durchlässigkeitsgrad) angeboten. Damit ist je nach Weintype ein gezieltes Sauerstoffmanagement möglich. In mehreren Studien durch unter anderem AWRI (Australian Wine Research Institute) und Geisenheim scheint sich die Wirksamkeit der DIAM-Methode bestätigt zu haben (Zitatende). Die Produkte werden in rund 60 Ländern vertrieben; die jährliche Produktion beträgt 1,8 Mrd. Korken. Siehe auch unter Verschlüsse.
Bildrechte: DIAM
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)