wein.plus
ACHTUNG
Sie nutzen einen veralteten Browser und einige Bereiche arbeiten nicht wie erwartet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser.

Anmelden Mitglied werden

Dijon-Klone

Dijon-Clones (GB)

Im Jahre 1974 machte der US-Winzer David Adelsheim aus dem US-Staat Oregon anlässlich einer Studienreise in Frankreich die für ihn erstaunliche Erfahrung, dass die lokalen Pinot Noir- und Chardonnayreben offensichtlich ganz unterschiedliche bzw. bessere Ergebnisse (Weine) lieferten, als jene in den USA und dass sie außerdem viel weniger krankheitsanfällig waren. Drei Jahre später wurden solche nach Oregon exportiert und damit begonnen, die als „Dijon-Clones“ bezeichneten Reben in größerem Umfang zu erproben. Das war ein langwieriger Prozess, aber heute sind in Oregon knapp 1.000 Hektar Rebfläche mit Chardonnayreben aus Dijon bepflanzt. Danach folgten Australien, wo man sie nach dem Wissenschaftler „Bernard-Clones“ nannte und Kalifornien. Damit begann der Siegeszug, inzwischen sind Dijonreben in der ganzen Welt im Einsatz.

Dijon-Klone - Pinot Noir und Chardonnay - jeweils Traube und Blatt

Es handelte sich um ganz spezielle Reben, die der französische Wissenschaftler Prof. Raymond Bernard von Landwirtschafts-Ministerium in den 1960er-Jahren in Dijon (Burgund) auf Grund ihrer speziellen Eigenschaften selektiert hatte. Der Grund dafür waren ab den 1950er-Jahren in den Weinbergen der Côte d’Or auftretende große Probleme. Viele Reben waren von Viren befallen, reiften sehr langsam bzw. zu spät und waren anfällig für Traubenfäule. Deshalb wurde eine Methode entwickelt jene Reben auszuwählen, die dagegen widerstandsfähig waren. Die burgundischen Winzer waren anfangs sehr skeptisch und weigerten sich, die ausgewählten Klone zu verwenden. Insgesamt wurden je 100 Klone von Chardonnay und Pinot Noir selektiert. Als besonders erfolgreich gelten Pinot Noir 113, 114, 115, 667, 777 und 828, sowie Chardonnay 76, 95, 96, 121, 124, 277 und 809. Das darf man aber nicht so absolut sehen, denn es kommt unter anderem sehr auf Bodentyp, klimatische Verhältnisse und auch die Geschmacksvorlieben an, welche am besten geeignet sind. Siehe auch unter Züchtung.

Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)

Stimmen unserer Mitglieder

Hans-Georg Schwarz

Als Ehrenobmann der Domäne Wachau ist es für mich der einfachste und schnellste Weg, bei Fragen in das wein.plus-Lexikon einzusteigen. Die Gewissheit, hier fundierte und aktuelle Informationen zu erhalten, machen die Benutzung zu einem unverzichtbaren Ratgeber.

Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)

Das größte Weinlexikon der Welt

26.379 Stichwörter · 46.984 Synonyme · 5.323 Übersetzungen · 31.713 Aussprachen · 202.114 Querverweise
gemacht mit von unserem Autor Norbert Tischelmayer. Über das Lexikon

Veranstaltungen in Ihrer Nähe

PREMIUM PARTNER