Die weiße Rebsorte stammt aus Bulgarien. Synonyme alphabetisch nach Ländern gruppiert sind Koplik, Misket Slivenski, Pamid (Bulgarien); Bois Jaune, Dimiat (Frankreich); Yapalaki, Zoumiatiko, Zumiatiko, Zumyat (Griechenland); Smederevka Bianca (Italien); Roșioară (Moldawien); Belina, Belina Krupna, Kadarun Bijeli, Parmac, Plovdina, Podbelec, Smederevka (Kroatien, Nordmazedonien, Serbien, Slowenien); Ahorntraube, Ahornblättriger Wippacher, Grobweißer, Wippacher Ahornblättrig (Deutschland, Österreich); Dimiat, Semendria (Rumänien); Galan (Russland); Dertonia (Türkei); Bekaszölö, Szemendriai Fehér, Töröklugas (Ungarn). Es gibt drei Spielarten mit unterschiedlichen Beerenfarben bzw. Formen. Das sind Dimyat Cherven (rot-violett), Dimyat Cheren (schwarz) und Dimyat Edar (besonders große Beeren und Blätter). Es gibt keine Beziehung zur roten Sorte Pamid. Sie darf auch nicht mit der morphologisch ähnlichen Sorte Parmak Cerven verwechselt werden.
Nach einer Hypothese wurde die Sorte angeblich bereits im Mittelalter von Kreuzfahrern aus Ägypten nach Thrakien (Grenzbereich Bulgarien/Griechenland/Türkei) eingeführt und nach der ägyptischen Stadt Dimyat (Damiette) benannt. Die bulgarische Abstammung wird jedoch durch genetische Analysen vieler bulgarischer Rebsorten gestützt. Gemäß zuletzt im Jahre 2018 erfolgten DNA-Analysen ist die Sorte aus einer vermutlich natürlichen Kreuzung Coarnă Alba (Pukhliakovsky) x Gouais Blanc (Heunisch) entstanden. Dies basiert allerdings auf nur 20 DNA-Markern (siehe dazu unter Molekulargenetik). Nach einer anderen DNA-Analyse ist die Muttersorte nicht identifizierbar. Die Sorte war Kreuzungspartner der Neuzüchtungen Cabernet Severny, Edelsteiner, Neoplanta, Misket Trakijski, Misket Varnenski, Riesling Bulgarski und Sirmium.
Die spät reifende, ertragreiche Rebe ist empfindlich gegen Frost, anfällig für beide Mehltauarten, jedoch widerstandsfähig gegen Botrytis. Sie erbringt duftige Weißweine mit Aromen nach Vanille. Die Sorte wird für die Produktion von Stillwein und Schaumwein, als Tafeltraube und für die Destillation verwendet. Sie ist in Bulgarien vor allem in den Provinzen Burgas und Varna verbreitet und belegt 2.998 Hektar. In Nordmazedonien ist sie mit 6.500 Hektar die häufigste Weißweinsorte. Kleinere Bestände gibt es auch in Griechenland (6 ha), Serbien (192 ha) und in der Türkei. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 9.696 Hektar Rebfläche ausgewiesen. Damit liegt sie im weltweiten Rebsortenranking auf Rang 74 (Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
