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Lexikon
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Dolcetto

Die rote Rebsorte stammt aus Italien. Der Name bedeutet „kleine Süßer“ und bezieht sich auf die süßen, etwas säurearmen Trauben. Synonyme sind Acqui, Bathiolin, Bourdon Noir, Charbonneau, Chasselas Noir, Crete de Coq, Dolcetta Nera, Dolcetto a Raspo Rosso, Dolcetto a Raspe Verde, Dolcetto Crni, Dolcetto Nero, Dolcetto Piemontese, Dolchetto, Dolcino, Dolcino Nero, Gros Plant, Mauvais Noir, Nibièu, Nibiò, Ocanette, Ormeasco, Picot Rouge, Plant de Chapareillan, Plant de Montmélian, Plant de Turin, Primaticcio, Primativo, Promotico, Ravanellino, Refošk Dibeli, Rotstieliger Dolcedo, Uva d’Acqui, Uva del Monferrato, Uva di Ovada und Uva di Roccagrimalda. Der Marchese di Clavesana soll im Jahre 1303 ein Edikt erlassen haben, in dem unter Androhung der Todesstrafe verboten war, in seinem Herrschaftsgebiet etwas anderes als Dolcetto anzupflanzen. Die erste Erwähnung erfolgte 1593 in Dogliani in der Provinz Cuneo im Piemont. In einer Verordnung wurde verboten, die Sorte Dozzeti vor dem Matthäus-Tag (21. September) zu ernten. Von einem Conte Nuvolone wurde sie 1798 unter Dosset beschrieben.

Dolcetto - Weintraube und Blatt

Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Charbono, Douce Noire (Bathiolin) oder Nebbiolo verwechselt werden. Durch 2008 erfolgte DNA-Analysen wurde widerlegt, dass Dolcetto identisch mit den Sorten Charbono bzw. Douce Noire sei (Pierre Galet), sowie dass es eine Verbindungen zur Sorte Zinfandel oder zur weißen Sorte Dolcetto Bianco gäbe. Dolcetto war Kreuzungspartner der Neuzüchtungen Passau, San Martino (1) und Valentino Nero. Die früh reifende Rebe ist anfällig für Pilzkrankheiten. Sie erbringt fruchtige, farbintensive Rotweine mit sanften Tanninen und Aromen nach Lakritze, schwarzen Kirschen, Pflaumen und leicht bitteren Mandeln.

Sie war früher im Piemont weit verbreitet, wurde/wird jedoch durch die Sorte Barbera ersetzt. Sie ist in den DOC/DOCG-Weinen Colli Tortonesi, Dolcetto d’Acqui, Dolcetto d’Alba, Dolcetto d’Asti, Dolcetto di Diano d’Alba, Dolcetto di Ovada, Dolcetto di Ovada Superiore, Dogliani, Langhe und Valsusa zugelassen. In kleineren Mengen wird sie in Ligurien als Ormaesco und in Umbrien als Nibièu od. Nibiò kultiviert. Die Sorte belegt in Italien insgesamt 4.381 Hektar Rebfläche. Winzige Bestände gibt es in Frankreich nahe Montpellier im Languedoc im Weingut Mas de Daumas-Gassac sowie in der Schweiz (0,1 ha). In Übersse ist sie in den Ländern Argentinien (7 ha), Australien (100 ha), Chile (1 ha), Neuseeland sowie in den USA (56 ha) in den Bundesstaaten Kalifornien, Oregon, Pennsylvania und Washington vertreten. Die Sorte belegte im Jahre 2016 insgesamt 4.545 Hektar Rebfläche mit stark fallender Tendenz. Sie liegt damit im weltweiten Rebsortenranking auf Rang 123 (Kym Anderson).

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)

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Hans-Georg Schwarz

Als Ehrenobmann der Domäne Wachau ist es für mich der einfachste und schnellste Weg, bei Fragen in das wein.plus-Lexikon einzusteigen. Die Gewissheit, hier fundierte und aktuelle Informationen zu erhalten, machen die Benutzung zu einem unverzichtbaren Ratgeber.

Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)

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