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Große Winzergenossenschaft im niederösterreichischen Weinbaugebiet Wachau mit Sitz in Dürnstein, die im Jahre 1938 durch Kauf des ehemaligen Weingutes der Familie Starhemberg unter dem Namen „Winzergenossenschaft Wachau“ gegründet wurde. Sie wurde dann 1990 in „Freie Weingärtner Wachau“ umbenannt und fungiert seit 2008 nun unter dem neuen Namen „Domäne Wachau“. Als neuer Obmann wurde bei der Generalversammlung 2009 Johann Martin gewählt. Geschäftsführer ist Mag. Roman Horvath (Master of Wine). Für die Önologie ist Heinz Frischengruber zuständig. Die Philosophie ist wie folgt: Die Domäne Wachau bemüht sich um einen möglichst authentischen Herkunftscharakter in den Weinen. Die Wachau und die großen Einzellagen bzw. Rieden sollen präzise und klar zum Ausdruck gebracht werden. Wichtig sind auch eine lange und stabile Frucht, die dann nach einigen Jahren bei entsprechend hochwertigen Weinen in komplexe Reifenoten übergehen. Die hohe Lagerfähigkeit von ausgewählten Smaragden ist durch diese Vorgehensweise ein explizites Ziel bei der Weinbereitung. Der gesamte Produktionsprozess erfolgt nach zertifizierten, nachhaltigen Kriterien von Nachhaltig Austria.

Domäne Wachau am Fuße der Riede Kellerberg mit Kellerschlössl

Rund 250 Mitgliedsbetriebe bewirtschaften 440 Hektar Weingärten, was rund ein Drittel der Wachauer Fläche ergibt. Diese sind durch Verträge auf drei Jahre gebunden. Die Bewirtschaftung muss nach den oben erwähnten Kriterien bezüglich Ökologie, Ökonomie und Soziales erfolgen. Ausgehend davon wurde für die Mitglieder ein Bonitursystem geschaffen. Es wird großer Wert auf Schulungen, Knowhowtransfer und intensiven persönlichen Kontakt gelegt. Jene Traubenlieferanten, die für Extraqualität in den Weinbergen sorgen, erhalten als Anreiz je nach Lage besondere Zuschläge bei den Traubenpreisen. Im Jahre 2018 wurde ein Neubau für die Traubenannahme und Vinifikation unter den Weinterrassen des Kellerbergs in Betrieb genommen. Die schonende Verarbeitung des grundsätzlich handgelesenen, je nach Rebsorte, Riede und Reifegrad selektierten Traubenguts erfolgt auf vier Ebenen mit Hilfe der Schwerkraft. Die pneumatischen Pressen können auch kleine Chargen für Mikrovinifikationen verarbeiten. Die Weinwerdung findet unter perfekten klimatischen Bedingungen ihren Abschluss.

Domäne Wachau - Vinothek

Das berühmte „Kellerschlössel“ wurde von Hieronymus Übelbacher (1674-1740), dem Probst von Stift Dürnstein, in Auftrag gegeben und von Jakob Prandtauer (1660-1726), dem Schöpfer des Stiftes Melk, 1715 fertig gestellt. Unter dem Kellerschlössel befindet sich der im Jahre 1693 gegrabene, riesige Naturkeller. Das Barockjuwel liegt am Fuße der berühmten Wachauer Spitzenlage Kellerberg, dem „Hausberg“ der Domäne Wachau. Hier fanden im Jahre 1955 geschichtsträchtige Treffen statt. Der damalige österreichische Außenminister Leopold Figl (1902-1965) hatte mit eigenem Schlüssel Zugang und lud im Vorfeld der Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrages öfters hochrangige Politiker und Diplomaten zu nächtlichen Verhandlungen ein. Nach Zeitzeugen trugen die dabei genossenen Weine wie „Dürnsteiner Katzensprung“ zum Erfolg bei. Im Jahre 2005 wurde anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des österreichischen Staatsvertrages der damals beim Bankett gereichte „Wachauer Katzensprung“ wiederbelebt. Im Portfolio gibt es auch den Markenwein „Wachauer Himmelstiege“.

Domäne Wachau - Barockkjuwel Kellerschlössl

Zu über 90% werden Weißweine erzeugt. Der Grüne Veltliner ist die Leitsorte, er dominiert mit zwei Drittel der Menge, die weiteren Sorten sind Riesling (17%), Müller-Thurgau, Neuburger, Pinot Blanc, Chardonnay, Muskateller, Zweigelt (6%), Pinot Noir und St. Laurent. Die Trauben stammen von den besten Rieden der Wachau, das sind zum Beispiel Achleiten, Axpoint, Bruck, Hochrain, Kaiserberg, Kellerberg, Kollmitz, Loibenberg, Pichlpoint, Setzberg, Singerriedel und Tausendeimerberg (Burgberg). Für die Spitzenqualitäten sind unter anderem auch die niedrigen Erträge von 39 bis 55 hl/ha verantwortlich. Im Keller lautet die nichtinvasive Devise „Kontrolliertes Nichtstun“ mit möglöichst wenigen Eingriffen.

Die Domäne Wachau war 1983 mit Direktor Willi Schwengler unter den Gründungsvätern der Vinea Wachau Nobilis Districtus mit den Qualitätsstufen Steinfeder, Federspiel und Smaragd. Spitzenweine sind die Einzellagen-Smaragde vom Grüner Veltliner und Riesling, sowie die Süßweine (insb. Riesling TBA Kellerberg). Im umfangreichen Archiv werden Weine zurück bis Jahrgang 1947 gelagert. Als erster österreichischer Weinproduzent errang die Domäne Wachau 1999 den von Wine & Spirit vergebenen Titel „International Winery of the Year“. Jährlich werden rund 2,5 Millionen Flaschen Wein produziert. In der hauseigenen Brennerei wird Grüner Veltliner doppelt gebrannt und reift jahrelang im kleinen Holzfass. Das Spitzenprodukt heißt „XA22“.

Betriebsgelände und Kellerschlössl: © Domäne Wachau 
Vinothek: © Domäne Wachau Wurnig

Stimmen unserer Mitglieder

Egon Mark

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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)

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