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Douce Noire

Die rote Rebsorte stammt aus Frankreich. Synonyme alphabetisch nach Ländern gruppiert sind Bathiolin, Batiolin, Bonarda (Argentinien, Brasilien); Bourdon Noir, Bourdou, Carbonneau, Charbonneau, Corbeau, Corbeau Noir, Douce Noire de la Savoie, Folle Noire d l’Ariege, Gros Plant, Mauvais Noir, Ocanette, Plant de Chapereillan, Plant de Montmélian, Picot Rouge, Plant de Turin, Plant Noir, Turin (Frankreich); Alcantino, Bonarda, Sebina, Sebino, Serbina, Turca (Italien); Charbono (Kalifornien); Sevilhão (Portugal); Aleante (Spanien). Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zählte sie zu den meist verbreiteten Sorten von Savoyen und wurde außerhalb davon auf Grund des dunkelfarbigen Weins Corbeau (Krähe) genannt. Zur Sorte Douce Noire Grise gibt es keine Beziehung. Gemäß im Jahre 2009 durchgeführten Analysen gibt es eine nahe Beziehung zur Sorte Mondeuse Noire.

Douce Noire - Weintraube und Blatt

Die vom französischen Ampelographen Pierre Galet (1921-2019) geäußerte Vermutung, dass sie mit Dolcetto identisch und von Italien nach Frankreich gelangt sei, hat sich durch im Jahre 2006 erfolgte DNA-Analysen als falsch erwiesen. Durch weitere Analysen haben sich auch noch andere Rätsel bzw. Missverständnisse geklärt. Die in Kalifornien unter dem Namen Charbono kultivierte Sorte ist eigenständig und nicht mit der (heute ohne Bedeutung) „wahren“ Charbono aus dem Piemont identisch, sondern mit Douce Noire. Die in Argentinien unter Bonarda angebaute Sorte hat weder mit Bonarda Piemontese, noch mit den anderen (jeweils eigenständigen) Bonarda-Sorten eine Verbindung, sondern ist ebenfalls mit Douce Noire identisch. Douce Noire darf deshalb nicht mit den Sorten Bonarda Piemontese, Charbono oder Dolcetto verwechselt werden.

Die spät reifende Rebe erbringt hier fruchtige Rotweine für den schnellen Genuss. Sie wird in Frankreich in winzigen Beständen in Savoyen und im Jura kultiviert. In Italien belegt sie unter den obigen Synonymen insgesamt 630 Hektar. Und als Charbono wurden in Kalifornien 31 Hektar erfasst. In Argentinien ist sie aber sehr erfolgreich und belegt unter dem (falschen) Namen Bonarda 19.072 Hektar, vor allem in den Bereichen Mendoza und San Juan. Die Sorte belegte im Jahre 2016 insgesamt 19.733 Hektar Rebfläche mit steigender Tendenz. Sie liegt damit im weltweiten Rebsortenranking auf Rang 40 (Kym Anderson). In Portugal werden unter dem Namen Sevilhão 14 Hektar angebaut, vermutlich handelt es sich um Douce Noire. 

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)

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Dominik Trick

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Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg

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