Die traditionsreiche Familie Dubourdieu betreibt bereits seit dem Jahr 1794 im Bordeaux im heutigen AOC-Bereich Cérons Weinbau. Von Georges Dubourdieu wurde 1924 das Weingut Château Doisy-Daëne (Barsac, Sauternes) erworben. Sohn Pierre Dubourdieu (* 1923) produzierte 1962 im Sauternes den ersten trockenen Weißwein in der heute üblichen Art. Bis dahin waren nur süßliche Weine einfacher Qualität üblich. Seit 2000 wird das Familienunternehmen „Denis Dubourdieu Domaines“ von Denis Dubourdieu (*1949) mit seiner Frau Florence geleitet, unterstützt von den Söhnen Fabrice und Jean-Jacques.
Der Besitz umfasst inzwischen die vier Weingüter Château Doisy-Daëne mit Zweitwein Château Cantegril (Barsac), Château Haura (Cérons, Graves), Château Reynon (Cadillac) und Clos Floridene (Graves). Die insgesamt 135 Hektar Rebfläche werden nach ökologischen Regeln bzw. zertifizierten ISO-Normen 9000 (Qualität) und 14001 (Umwelt) bewirtschaftet. Jährlich werden rund 600.000 Flaschen Wein erzeugt; rund 60% davon werden weltweit in 40 Länder in allen Kontinenten exportiert.
Denis Dubourdieu ist seit dem Jahre 1987 auch an der Universität in Bordeaux tätig und leitete als Professor die Fakultät Önologie als Nachfolger von Pascal Ribéreau-Gayon (1930-2011). Seine umfangreichen Forschungs-Tätigkeiten in den Bereichen temperaturkontrollierte Gärung, Einfluss der Botrytis (Edelfäule) auf die Weine, Hefen und Fassausbau beeinflussten die Weißweingewinnung in ganz Frankreich und auch im Ausland. Er gilt als führender Spezialist bezüglich der Alterung von Weißweinen, für die er eine Eichenfassgärung mit Hülsenmaischung propagiert. Er ist auch als Berater für verschiedene Weingüter tätig, unter anderem für Château Cheval Blanc und Château La Tour-Martillac.
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“