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Dufour Jean Jacques

Im Jahre 1796 wanderte der junge Schweizer Winzer Jean Jacques - später John James Dufour (1763-1827) von Vevey (Kanton Waadt) nach Amerika aus und reiste durch die heutigen Bundesstaaten Pennsylvania, Illinois und Kentucky. In letzterem versuchte er zuerst Weinbau zu betreiben. Er gründete mit einigen Bürgern der Stadt Lexington im Jessamine-County die „Kentucky Wineries Association“, die übrigens im Jahre 1981 reorganisiert wurde und noch heute existiert. Im Jahre 1798 erwarb Dufour von einem Peter Legaux aus Pennsylvania 1.500 Stecklinge von 35 verschiedenen Rebsorten. Er pflanzte sie im Jahre 1799 südlich von Lexington auf einer Fläche von fünf Morgen an einer Schlaufe des Kentucky-Flusses an. Darunter war auch die Alexander, die Dufour „Cape Grape“ nannte, weil er von Legaux fälschlicherweise die Information bekommen hatte, dass sie vom Kap aus Südafrika stamme. Die meisten waren Europäer-Reben und gingen ein, vor allem am für europäische Sorten unbekannten Mehltau und extrem schlechter Witterung, aber die Alexander überlebte als eine der wenigen Sorten.

Auf Grund dieser Probleme ging das Experiment bereits nach drei Jahren schief, und Dufour verließ die Weinbau-Vereinigung. Aber die Weinbau-Aktivitäten wurden von der Gesellschaft weiter betrieben, deshalb kann man diesen Weinberg als ersten kommerziell geführten Weinbau-Betrieb der USA bezeichnen. Als heutiger Nachfolger dieses historischen Ortes gilt das unweit dieser Stelle existierende Weingut „Chrisman Mill Vineyards and Winery“. Dufour suchte einen neuen Platz für seine Weinbau-Aktivitäten und legte im Jahre 1802 nicht sehr weit von seinem ersten Versuch als Weinbauer am Ohio-Fluss im heutigen Bundesstaat Indiana nahe Vevay im nach den Schweizer Einwanderern benannten Switzerland-County einen neuen Weinberg an, den er „Neue Schweiz“ nannte. Dort stellte er 1806 oder 1807 seinen ersten Wein mit hoher Qualität her. Einige Fässer der ersten Ernte wurden mit Pferdewagen nach Washington ins Weiße Haus an den damals noch als Präsident amtierenden Thomas Jefferson (1743-1826) geliefert, der den Wein ausdrücklich lobte. Im Jahre 1809 wurden bereits 1.200 Gallonen Wein erzeugt.

Dufour Jean Jacques- Buchcover und Seiten daraus

Anfangs 1800 unternahm Dufour eine Reise in die Schweiz, kehrte aber wieder in die USA zurück. Ein Jahr vor seinem Tod veröffentlichte er 1826 das Buch „The American Vine-Dresser’s Guide. Cultivation of the Vine and the Process of Wine Making in the United States“ mit den Themen Rebstock-Krankheiten, Böden und Klima, Rebsorten, Kreuzungen und Veredelungen, Kellereiarbeiten und Weinbereitungs-Techniken. Es stellt eine äußerst interessante erste Darstellung über den damaligen Weinbau in Amerika dar und war bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten ein Standardwerk. Das Buch wurde übrigens im Jahre 1999 neu aufgelegt. Von Dufours Söhnen und Nachfahren wurden auf diesem Weingut bis zum Jahre 1850 Wein produziert und dann auf Grund von Absatzproblemen im Zusammenhang mit Grunstücksspekulationen eingestellt. Seit 1968 wird zu Ehren des Weinbau-Pioniers jährlich im August in Vevay (Indiana) das „Swiss Wine Festival“ veranstaltet.

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Sigi Hiss

Es gibt unübersichtlich viele Quellen im Web, bei denen man sich Wissen über Wein aneignen kann. Doch keine hat den Umfang, die Aktualität und die Richtigkeit der Informationen des Lexikons von wein.plus. Ich benutze es regelmäßig und verlasse mich darauf.

Sigi Hiss
freier Autor und Weinberater (Fine, Vinum u.a.), Bad Krozingen

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