Selbst bei kleineren Weinbau-Betrieben ergibt sich durch größere Mengen, dass die Gärung und spätere Lagerung in Fässern in mehreren bis vielen Behältern (Fässer, Tanks) erfolgt. Die Entwicklung des Weines ist dabei naturgemäß jedoch von Gefäß zu Gefäß (wenn vielleicht auch nur minimal) unterschiedlich. Es kann wenige Wochen (bei z. B. Primeur-Weinen) bis viele Jahre dauern, bis nach dieser Lagerung die
Flaschenabfüllung erfolgt. Seit den 1960er-Jahren ist es nun üblich, den Inhalt aller Fässer oder Tanks eines Postens vor der Abfüllung zu mischen (egalisieren = gleichmachen oder auch assemblieren), um eine möglichst einheitliche Qualität eines
Jahrganges zu erreichen und so genannte
Flaschenabweichungen mit unterschiedlicher Qualität zu vermeiden. Abfüllungen Fass für Fass, wie es früher üblich war, gibt es heute kaum mehr. Dabei kann es durchaus sein, dass bestimmte Fässer, weil sie nicht dem Qualitäts-Standard entsprechen, auszusondern.
Ob tatsächlich alle Fässer eines Jahrganges miteinander vermischt werden (nur in diesem Fall wäre eine gleichmäßige Jahrgangsqualität gewährleistet), ist je Produzenten unterschiedlich und wird sehr verschieden gehandhabt. Dies ist ja auch von der Menge der Fässer abhängig und wäre ja zum Beispiel bei tausend Fässern und mehr sehr aufwändig und kostenintensiv. Im berühmten
Château Lafite-Rothschild werden jeweils sechs Fässer (mit je 225 Litern) in einen Abfüll-Behälter für die anschließende Flaschenabfüllung gegeben. Es kann also durchaus sein, dass die einzelnen Partien unterschiedliche Qualitäten aufweisen, denn jedes einzelne Fass bzw. Behälter hat eine ganz spezielle Entwicklung durchlaufen. Siehe auch die einzelnen Arbeitsschritte unter
Weinbereitung.