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Eiximenis Francisc

Der spanische Mönch und Schriftsteller Francisc (Francesc) Eiximenis (1340-1409) trat um das Jahr 1350 in den Orden der Franziskaner-Minoriten in Barcelona ein. Ein Jahr vor seinem Tod wurde er Bischof von Elna im heutigen Roussillon (Frankreich). Er wird zu jenen Autoren gezählt, die am meisten gelesen, kopiert, veröffentlicht und übersetzt wurden. Damit hatte er im literarischen wie auch im politischen Bereich großen Einfluss. Auf dem Deckblatt seines 1499 erschienenen Buches „Regiment de la cosa pública“ ist er mit dem Buch in der Hand abgebildet. Sein bekanntestes Werk ist die Enzyklopädie „Lo Crestià“ (Der Christ) über das christliche Leben, von dem rechts unten eine Seite zu sehen ist. Von den 13 geplanten Bänden wurden aber nur vier fertiggestellt. Im dritten Buch „Terc“ befasst er sich sehr ausführlich mit der Trunksucht und legt strenge Normen für das „anständige Weintrinken“ bezüglich Mengen und Tischmanieren fest. Jedem gehöre sein eigener Becher in die Hand, womit er sich aus hygienischen Gründen gegen den Brauch des Rundumgehens eines Humpens aussprach.

Francisc Eiximenis - Deckblatt von „Regiment de la cosa pública“ und Seite aus „Lo Crestià“ (Der Christ)

Der Autor weiß um die positiven gesundheitsfördernden Eigenschaften des Weins bei eingeschränktem Genuss, doch er rät stark moralisierend zu Mäßigkeit und meint, dass Trunkenheit zu allen nur vorstellbaren Lastern führe. Als Maß legt er je drei Becher zum Mittagessen und Abendessen fest, keinesfalls mehr als vier. Zwischen den Mahlzeiten dürfe keinesfalls getrunken werden. Nur seine katalanischen Landsleute hielten sich an dieses vernünftige Maß, alle anderen Völker außer den Italienern tränken viel zu viel. Eiximenis empfiehlt starke, süße Weißweine (besonders Malvasier) aus dem Mittelmeerraum von den Inseln Kreta und Mallorca, die damals über den griechischen Hafen Monemvasia verschifft wurden. Italienischen Weinen gibt er gegenüber französischen eindeutig den Vorzug und nennt einen „Tribia“ (möglicherweise Trebbiano). Er rät eindringlich, starken Wein mit Wasser zu vermischen und nennt als Beispiel dafür den spanischen Priorato aus Tarragona (Katalonien).

Deckblatt: Von Francesc Eiximenis, Gemeinfrei, Link 
Lo Crestià: Von Unbekannt, Gemeinfrei, Link

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Thorsten Rahn

Das Weinlexikon hilft mir, auf dem Laufenden zu bleiben und mein Wissen aufzufrischen. Vielen Dank für dieses Lexikon das an Aktualität nie enden wird! Das macht es so spannend, öfter vorbeizuschauen.

Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden

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