Abkürzung für „Enzyme-Linked Immuno Sorbent Assay“. Es handelt sich dabei um ein seit Mitte der 1970er-Jahre eingesetztes und mittlerweile weit verbreitetes, serologisches Testverfahren (Serologie = Diagnostizierung von Infektionskrankheiten) für die Ermittlung von Krankheits-Erregern bei Rebstöcken, was bei Importen auch in Quarantäne erfolgt. Mit Hilfe von ELISA kann der Gehalt von Proteinen (Eiweißstoffen) und Viren, aber auch Verbindungen wie Pestiziden, Hormonen und Toxinen nachgewiesen werden. Hierbei macht man sich die Eigenschaft spezifischer Antikörper zu Nutze, die an den nachzuweisenden Stoff (Antigen) binden. Antikörper oder Antigen werden zuvor mit einem Enzym markiert.
Die durch das Enzym katalysierte Reaktion dient als Nachweis für das Vorhandensein des Antigens. Bei der Weinrebe erfolgt dies durch den Nachweis von viralem Protein (Eiweiß) im Pflanzengewebe. Damit kann zum Beispiel der Befall durch die von Viren verursachte Blattrollkrankheit und Reisigkrankheit festgestellt werden. Es werden entsprechend präparierte Testsätze verwendet. Solche Tests werden auch bei der Züchtung (Erhaltungs-Züchtung) durchgeführt. Für die Bestimmung von eißweißhältigen, zu den Allergenen zählenden Stoffen im Wein ist ausschließlich die ELISA-Methode zugelassen. Weitere Testverfahren sind das so genannte Indexing sowie PCR (Polymerase Chain Reaction). Siehe auch unter Rebstock-Feinde.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach