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Lexikon
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Entblätterung

defoliation (GB)

Diese Maßnahme (auch Blattschnitt, Sommerschnitt) im Weingarten wird gegebenenfalls mehrmals durchgeführt. Dabei wird eine begrenzte Zahl von Blättern aus der Traubenzone entfernt. Die Maßnahme empfiehlt sich bei kurztriebigen, dichtlaubigen Rebsorten mit kompakten, dichtbeerigen Weintrauben und dünnen Beerenschalen, zum Beispiel Pinot Noir, Gewürztraminer, Kerner, Müller-Thurgau und Scheurebe (Sämling 88). Das Entlauben begünstigt die Luftzirkulation in der Traubenzone, so dass die Trauben nach Regen wesentlich schneller abtrocknen. Dadurch werden die heranreifenden Früchte vor vorzeitigem Botrytisbefall geschützt. Man beginnt mit dem Entblättern zwei bis drei Wochen nach der Blüte, allerdings sollten nicht zu viele Blätter entfernt werden, denn bis zur Véraison (Reifebeginn) sind die grünen Beeren noch stark durch Sonnenbrand gefährdet.

Entbläötterung - maschinell (ERO)

Beschattung

Eine Beschattung durch dichtes Laub schützt sehr effektiv vor intensiver Sonnenbestrahlung und dadurch ausgelöste Traubenwelke. Im August bis Mitte September werden jedoch ebenfalls einzelne Blätter entfernt und dadurch die Luft- und Lichtverhältnisse verbessert. Dies wirkt ebenfalls der Traubenfäule entgegen und führt außerdem zu besserer Farbstoffbildung bei Rotweintrauben. Entblättern wird heute in großen Weingütern auch schon maschinell durchgeführt. Jedoch darf nicht zu stark entlaubt werden, denn gesunde Blätter in genügender Anzahl sind für Photosynthese und die Zuckerproduktion wichtig.

Blatt/Fruchtverhältnis

Ein ungünstiges Verhältnis zwischen Frucht und Laub zeigt sich in verringertem Gehalt an Glucose (Traubenzucker) und Phenolen im Most und verschlechtert ggf. die Weinqualität. Außerdem können äußere Umstände wie Hagel oder Frost, Schädlinge wie Heuschrecken oder Rebstock-Krankheiten wie zum Beispiel Falscher Mehltau während des Vegetationszyklus zu unerwartetem Laubverlust führen. Der Rebstock reagiert auf zuviel Laubverlust mit dem Austrieb der Geiztriebe (Nebentriebe). Dabei werden zunächst Kohlenhydrate-Reserven aufgebraucht. Extremes, mehrmaliges Entblättern kann zum Absterben führen. Eine Maßeinheit für die Wüchsigkeit bzw. die Ertragsfähigkeit eines Rebstocks ist das Schnittholzgewicht. Geringe Holzmengen deuten auf schwachen Wuchs, Ertragsüberlastung, ein schlechtes Blatt‑/Fruchtverhältnis sowie Stressprobleme hin.

Blattfall

Wenn gegen Ende des Vegetationszyklus im Spätherbst der Rebstock seine Reserve an Kohlenhydraten aufgefüllt hat, kommt es zum Blattfall. Dieser natürliche Vorgang erfolgt in der Regel mit dem ersten Frost. Die vollständige Entlaubung mittels chemischer Mittel kurz vor der Weinlese, um eine maschinelle Ernte zu erleichtern, ist nicht zielführend. Denn nach der Lese bis zum natürlichen Blattfall trägt die Laubwand Laubwand noch erheblich zum guten Ausreifen der einjährigen Triebe und zur Einlagerung von Reservestoffen in den Rebstock bei. Siehe auch unter Rebschnitt sowie unter Weingartenpflege.

Bild: ERO GmbH

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