Die auch als Erdraupen bezeichneten Tiere sind die Larven verschiedener Nachtschmetterlinge aus der großen Familie der Eulen (Noctuidae). Die im Weinbau vorkommenden Arten fressen unter anderem am Rebstock. Die vier bis sechs Zentimeter langen Raupen (sie sind fleischig und dicker als die des Rhombenspanners) von rötlichbrauner bis braunschwarzer Farbe überwintern im Boden. Zum Beginn des Knospenschwellens wandern sie zu den Knospen und fressen nachts daran. Im Gegensatz zu anderen Raupen werden die Knospen so tief angefressen, dass diese vollständig zerstört werden. Am Tag verstecken sie sich in der Nähe des Stammes am Boden. Nach wenigen Tagen ziehen sie sich bereits zum Verpuppen in den Boden zurück, es kommen aber ständig neue Generationen aus diesem hervor. Es werden auch die Blätter befallen, die vom Rand her angefressen werden.
Die Falter werden mittels Pheromonfallen überwacht und davon die notwendigen Maßnahmen abgeleitet. Die Raupen werden durch spezielle Pestizide (Molluskizide) oder auch oder mittels des Bodenbakteriums Bacillus thuringiensis bekämpft. Eine einfache Methode ist es, im Weingarten Unkräuter stehen zu lassen, da diese von Eulenraupen zuerst gefressen werden, bevor sie auf die Rebstöcke klettern. Ausgezeichnete Ergebnisse erbrachte die Haltung von Hühnern in Weinbergen, die für eine effektive Verringerung sorgen. Im Rahmen des Biologischen Pflanzenschutzes werden auch Nematoden (Fadenwürmer) eingesetzt. Natürliche Feinde sind Raupenfliegen, Ohrwürmer und Brackwespen. Siehe eine Aufstellung aller Schädlinge unter Rebstock-Feinde.
Bild links: Von © entomart, Link
Bild rechts: Von © AGES Wien/Kahrer
Das wein.plus-Lexikon ist ein umfangreiches, fachlich sehr gut recherchiertes Nachschlagewerk. Jederzeit und überall verfügbar, ist es ein unverzichtbarer Bestandteil für den Unterricht geworden, das gleichermaßen von Studierenden und mir genutzt wird. Überaus empfehlenswert!
Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg