Lateinische Bezeichnung (Ausdampfung) für die Verdunstung von Wasser oder anderen Flüssigkeiten und Übergang in den gasförmigen Zustand als Wasserdampf. Bei der Kultivierung von Pflanzen ist damit die Verdunstung des Wassers aus dem Boden zu verstehen. Ein ausgewogenes Ausmaß ist wichtig und von der Witterung bzw. dem Klima (Sonne, Temperatur, Wind und Niederschläge wie Regen, Schnee oder Hagel etc.), vom Boden und der Menge des Laubes abhängig und kann schon im Weingarten, sowie häufig von Weingarten zu Weingarten unterschiedlich sein. Ideal ist ein Bodentyp, der zu starker Verdunstung entgegenwirkt. Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Wasserspeicherungs-Vermögen und dem Wasserabzug. Auch über die Blätter der Pflanzen findet laufend eine als Transpiration bezeichnete Verdunstung statt.
Bei übermäßiger Wasserversorgung und hoher Luftfeuchtigkeit kommt es zur Guttation. Eine unzureichende Verdunstung durch zum Beispiel nasse Blätter oder Trauben kann zu Pilzkrankheiten führen. Dies wird durch das Wegschneiden von Trieben und Laub in der Nähe der Trauben und damit mehr Lichteinfall verhindert. Auch der Verlust von Wein durch Austritt durch die Holzporen von Fässern oder der Schwund in einer Flasche (durch schadhafte Korken) wird als Evaporation bezeichnet (siehe dazu auch unter Füllniveau). Die Größe der Verdunstung wird mittels Atmometer (Atmidometer oder Evaporometer) gemessen. Die Summe bzw. das Ergebnis aus Transpiration und Evaporation nennt man Evapotranspiration.
Bild: from NOAA, Gemeinfrei, Link
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien