Sir John Falstaff ist die bekannte Figur des dicken, faulen und liederlich-versoffenen Ritters in den Werken Heinrich IV. und Die lustigen Weiber von Windsor von William Shakespeare (1564-1616), sowie der aus diesen beiden Werken handlungsmäßig gestalteten Verdi-Oper Falstaff. Falstaff hat sich bedingungslos der Philosophie des hemmungslosen Genusses bezüglich Essen und Trinken verschrieben. Bezüglich seiner Trinkvorlieben bzw. seiner Lieblingsweine wird unter anderem ein Malvasia erwähnt. In den ausgelassenen Wirtshaus-Szenen mit ausgedehnten Trinkgelagen ist er der „Erzieher“ des Kronprinzen Hal (des späteren König Heinrich V.). Im Zusammenhang mit der Figur des Falstaff und einen seiner berühmtesten Darsteller, nämlich den genialen Shakespeare-Mimen Ludwig Devrient (1784-1832), wird die „Erfindung“ der deutschen Bezeichnung Sekt für den Schaumwein zurückgeführt. Nach der Figur wurde übrigens das österreichische Weinjournal Falstaff benannt.
Bild links: Von „Pippo“; Litteratur- u. Theater-Zeitung, Gemeinfrei, Link
Bild rechts: Von Eduard von Grützner, Gemeinfrei, Link
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena