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Feldspat

Siehe unter Bodentyp.

Neben Klima und Rebsorte einer der wichtigsten Einflussfaktoren für die Weinqualität. Die verschiedenen Bodentypen haben sich in Jahrmillionen durch physikalische und chemische Verwitterung von Gesteinen sowie durch Humifizierung organischer Stoffe herausgebildet. Bei der physikalischen Verwitterung bewirken Naturgewalten wie Wind, Wasser, Hitze, Kälte und Frost zunächst die mechanische Zerkleinerung der Gesteinsformationen in Gerölle und Schotter. Dabei spielen starke Temperatur-Gegensätze, Reibungs- und Scherkräfte sowie die Frostsprengung durch gefrorenes Wasser eine wichtige Rolle. Chemische Verwitterungsprozesse wie Oxidation, Lösungsprozesse und Säureattacken greifen die mineralische Gitterstruktur der Gesteine an. Dabei werden leicht wasserlösliche Mineralien wie Carbonate (anorganische Salze und organische Ester der Kohlensäure) und Sulfate zuerst aufgelöst, das Gestein zerfällt langsam zu Grus, Sand, Schluff oder Ton. Jedes Gestein, auch der härteste Granit oder Quarz wird irgendwann zu Staub zerfallen, wenn es auch viele Jahrmillionen dauert.

Das Holzfass zählt neben der Amphore aus Ton zu den ältesten Weingefäßen. Der griechische Historiker Herodot (482-425 v. Chr.) erwähnte solche aus Palmholz, in denen Wein nach Babylon transportiert wurde. Die Kelten verwendeten ab etwa 600 v. Chr. Holzfässer in größerem Umfang für den Weintransport. Durch die Eroberung Galliens durch Julius Cäsar (100-44 v. Chr.) um 50 v. Chr. wurde die Fertigkeit der Herstellung durch die Römer übernommen. Diese verwendeten vor allem Tannenholz. Reste von Holzfässern (Cupas) wurden zum Beispiel in Pompeji gefunden. Für die Herstellung von Weinfässern wird heute vorwiegend Eichenholz aus französischen oder amrikanischen Eichen verwendet, aber auch Akazie und Kastanie sind sehr beliebt. Nach der Form unterscheidet man in Rundfass (gebräuchlichste Form), in Trommelfass (kürzer als der Bauchdurchmesser) und in Ovalfass (höher als breit). Holzfässer dienen vor allem für die Lagerung und den Transport von Weinen, werden aber auch bei der Fassgärung eingesetzt. Sie sind auch ein idealer Ausbaubehälter für hochwertige Weine, die beim Barrique-Ausbau bzw. Fassausbau für ihre Reifung eine langsame Sauerstoffzufuhr durch das atmende Holz brauchen.

Organische Substanzen aus Pflanzenresten, tierischen Rückständen von Würmern, Insekten und Kleintieren aller Art sowie abgestorbene Mikroorganismen wie zum Beispiel Algen, Bakterien und Pilze werden in Humus umgewandelt. Dabei werden die für das Pflanzenwachstum essentiellen Stickstoffverbindungen (Nitrate, Ammonium) sowie auch andere Nährstoffe freigesetzt. Bei der Zersetzung organischer Rückstände wie Holz, Blätter, Wurzeln oder Tierleichen spielen Pilze und Bakterien die Hauptrolle. Insekten wie zum Beispiel Bodenmilben sind wegen ihrer zerkleinernden Frassaktivitäten wichtig. Regenwürmer sind entscheidend bei der Bodenlockerung, Durchmischung und der Bildung von stabilen Ton-Humus-Komplexen beteiligt, die im Regenwurmdarm gebildet und als Kot ausgeschieden werden. Diese tragen zur Strukturstabilität des Bodens bei und können leicht wasserlösliche Nährstoffe binden und so länger für die Pflanzen verfügbar machen.

Die Bodenhorizonte

Jeder Boden besteht aus Bodenhorizonten (Bodenschichten) mit speziellen Eigenschaften. Sie liegen fast immer horizontal und sind im Bodenprofil (Vertikalschnitt des Bodens in einer Aufgrabung) erkennbar. Die Abfolge ist das wesentliche Kriterium für die Ermittlung des Bodentyps. Von oben nach unten ist ein Boden gegliedert in einen O-Horizont (Organischer Bodenhorizont) oder auch H-L-O-Horizont (Torf aus Pflanzenresten, Streu) und einen dreigeteilten Mineralischen Horizont mit A-Horizont, B-Horizont und C-Horizont. Durch tiefe mechanische Bodenbearbeitung werden Horizonte durchmischt. Je nach Klima und Erosions-Einwirkung kann der A- oder B- Horizont auch fehlen oder nur marginal ausgebildet sein. Die einzelnen Horizonte werden mit Symbolen bezeichnet. Die Hauptsymbole werden mit großem Buchstaben, die Zusatzsymbole (Merkmale infolge der Bodenbildung bzw. pedogene Merkmale) werden mit Kleinbuchstaben dem Hauptsymbol nachgestellt:

  • O = organischer Auflagehorizont (außer Torf), O von organisch
  • A = mineralischer Oberboden mit belebter, humusreicher Schicht
  • B = mineralischer Unterboden mit humusarmer Schicht mit bereits chemisch zu Sand, Schluff oder Ton verwittertem Feinboden
  • C = wenig verändertes Ausgangsgestein mit physikalischen Verwitterungen
  • G = semiterrestrischer Horizont mit Grundwassereinfluss, G von Grundwasser
  • S = terrestrischer Unterboden mit Stauwassereinfluss, S von Stauwasser
  • M = Horizont aus abgelagertem Bodenmaterial, M von „migrare“ (wandern)
  • P = mineralischer Unterbodenhorizont aus Ton- oder Tonmergelgestein
  • R = Mischhorizont durch bodenmischende Maßnahmen = Rigolen, R von Rigolen
  • E = Mineralbodenhorizont aus aufgetragenen Plaggen
  • h = humos
  • p = gepflügt, p von Pflug
  • l = lessiviert (tonverarmt, feinste Tonmineralteilchen werden in tiefere Bodenhorizonte verlagert = t)
  • e = eluvial (ausgewaschen von lavare = waschen, sauergebleicht)
  • t = tonangereichert
  • v = verwittert

Als Beispiel ein Ae-Horizont: Eine aufgehellte, oft grau gebleichte Zone unter dem humosen Oberboden. Er entsteht durch starke Bodenversauerung und damit einhergehende Verlagerung von komplexen Eisen-Humusverbindungen. Darunter ist eine Einwaschungszone, ein Illuvialhorizont, der mit den ausgewaschenen Stoffen des Ae-Horizontes angereichert ist. Je nach vorherrschenden Humus- oder Eisenverbindungen werden Bh- (h = Humus) und Bs-Horizont (s = Stauwasser) unterschieden. Der größte Teil des Rebstock-Wurzelsystems befindet sich in 20 bis 50 Zentimeter Tiefe (Horizont A und B), was aber stark vom Bodentyp abhängig ist. Bei sehr alten Reben können Wurzeln bis zu 15 Meter tief und mehr reichen.

Bodentyp - Bodenhorizonte und Rebstock-Wurzelbereich

In einem Weingarten sind die Horizonte durch Bodenbearbeitung (Rigolen = Lockerung des Bodens) in der Regel bereits vermischt worden. Gesteinsuntergrund, Ausgangsboden, Bodenbearbeitung, Düngung sowie Wasserhaushalt mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen dem Wasserspeicherungs-Vermögen und dem Wasserabzug prägen neben dem lokalen Klima (Kleinklima oder Lagenklima) den Standort Weinberg und geben jeder Weinbergslage den typischen und unverwechselbaren Charakter der Herkunft. Die Dauer des Vegetationszyklus, die Ausrichtung der Exposition (Sonneneinstrahlung) und das lokale Lagenklima am Hang, die vorhandenen Bodenverhältnisse, der Humus- und Kalkgehalt und die Wasserversorgung beeinflussen die Wahl der am besten geeigneten Rebsorten.

Der Begriff Terroir

Das häufig verwendete und auf vielen Winzer-Websites zu lesende Schlagwort „Weinqualität entsteht in erster Linie im Weingarten/Weinberg (und kann im Keller nur mehr in geringem Ausmaß verbessert werden)“ ist auf vielen Winzer-Websites zu lesen und hat 100% Gültigkeit. Der bekannte Geologe und Weinbuch-Autor James E. Wilson schreibt in seinem Buch „Terroir - Schlüssel zum Wein“ treffend: „Der Boden ist die Seele der Weinrebe“. Allerdings dürfte der unmittelbare Bezug von Gestein, Rebsorte und Weincharakter heute durch die einheitliche Benutzung oft flach wurzelnder Unterlagen bei starker Mineraldüngung und dem Einsatz neuer weinbaulicher Kellermethoden nur noch marginal ausgeprägt sein. In den früher nur sparsam und meist organisch gedüngten Weinbergen mit ihren alten, wurzelecht gepflanzten und häufig tief ins Gestein wurzelnden Rebstöcken kam diese Beziehung sicher viel stärker zur Geltung.

Besonders die Franzosen haben die Bedeutung des Zusammenspiels von Klima-Gestein-Boden-Lage-Kleinklima und Rebsorte schon sehr früh erkannt und dieses in der Schaffung des Begriffs Terroir sozusagen zu ihrer Philosophie erhoben. Das Terroir mit den am besten dafür geeigneten Rebsorten wird bei der Klassifizierung der Weinbaugebiete als Appellation d’Origine Protégée (AOC/AOP) weingesetzlich definiert. Dies ist ein klarer Unterschied zur Philosophie zum Beispiel in Deutschland und Österreich, wo nicht der Lage, sondern hauptsächlich der Rebsorte und den daraus gewonnenen, rebsortenreinen Jahrgangsweinen große (manchmal zuviel) Bedeutung beigemessen wird. Ein Umdenken hat aber bereits begonnen.

Die Zusammensetzung des Bodens

Bezüglich der Weinqualität kann es von großem Vorteil sein, wenn die Rebstöcke ihre Wurzeln auf Grund steinigen Bodens möglichst tief in das Erdreich bohren müssen. Durch die Fähigkeit von Böden als Ionenaustauscher zu fungieren, also Nährsalze in der Bodenlösung gegen die von der Pflanze abgegebenen Protonen (H+) und Anionen (OH-) auszutauschen, wird die Versorgung der Wurzeln mit essentiellen Nährstoffen und Spurenelementen erst ermöglicht. Die aufgenommenen Mineralstoffe finden sich im Gesamtextrakt eines Weines wieder. Der Rebstock benötigt rund zwanzig essentielle Spurenelemente und die Hauptnährstoffe, um optimal gedeihen zu können. Als Dauerkultur ist er weniger auf fruchtbare Böden angewiesen wie einjährige Kulturpflanzen. Es gibt Lagen mit sehr kargen Böden, auf denen hochwertige Weine wachsen. Das bedeutet aber nicht, dass die Weinqualität umso besser ist, je weniger Nährstoffe zur Verfügung stehen.

Bodentyp - Moselschleife Leiwen / Trittenheim - Blick von der Zummethöhe

Ein Mangel an Stickstoff und Aminosäuren im Most kann die Hefen bei der Gärung behindern und Gärfehler verursachen. Unter anderem kann sich das durch den Weinfehler UTA (untypischer Alterston) äußern. Vielmehr sind die harmonische Zusammensetzung der Nährstoffe im Boden, die Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit sowie der Aggregatzustand und die Durchwurzelbarkeit für die Eignung eines Bodens von Bedeutung. Durch Pflanzen- oder Boden-Tests mittels EUF-Methode kann ein Mangel an Nährstoffen erkannt und ggf. durch Düngung behoben werden. Eine umfassende Einstufung bzw. die Feststellung der Bodenqualität für eine landwirtschaftliche Nutzung bzw. auch speziell für Weinbau erfolgt mittels Bonitur.

Auf kalkreichen Böden mit pH-Werten über 8 erschwert der hohe Kalzium-Anteil im Boden die Aufnahme anderer zweifach positiv geladener Ionen wie Stickstoff-Verbindungen, Magnesium oder die Spurenelemente Bor, Eisen, Mangan oder Zink, so dass Kalk-Chlorosen oder andere physiologische Mangelerscheinungen auftreten können, selbst bei normalerweise ausreichenden Nährstoffgehalten im Boden. Besonders zu Beginn des Wachstumszyklus sollte der Stickstoffgehalt (in Form von Nitrat und Ammonium) im Boden ausreichend sein. Als Grundregel gilt, dass basische (alkalische) Böden mit hohem pH-Wert über 8 (zum Beispiel Kalk-, Kreide- und Mergelböden mit zumeist hohem Anteil an Kalzium und Magnesium) Weine mit höherem Säuregehalt ergeben, während saure Böden mit niedrigen pH-Werten unter 6 bis 4 (zum Beispiel Granit, Quarzsand) Weine mit geringeren Säuregehalten bewirken. Versuche mit gesteigerten Kalium-Gaben haben gezeigt, dass Reben mit einer erhöhten Äpfelsäure-Produktion reagieren. Um den erhöhten Einstrom positiver Kalium-Ionen auszugleichen, produziert die Pflanze negativ geladene Säure-Anionen (Äpfelsäure). Jedoch tragen (unabhängig von den jahrgangs- bzw. reifebedingten Säurewerten) selbstverständlich auch andere Ursachen zum Säuregehalt im Wein bei.

Ein guter Weingarten-Boden sollte eher mager, mittel- bis tiefgründig, gut durchlüftet, wasserdurchlässig und nicht verdichtet, gehaltvoll aber nicht zu fett, nicht zu humusreich aber reich an mineralischen Komponenten sein. Die besten Lagen sind so genannte Hanglagen, weil dadurch im Spätsommer ein fast senkrechter Einfallswinkel für die Sonnenstrahlen entsteht, und somit das Maximum an Einstrahlung ausgenutzt werden kann. Die beste Lage am Hang ist die windberuhigte konkave Mitte (Bauch, Nabel, Niere), wo die höchsten Temperatursummen erreicht werden und der Boden meist gut durchlässig ist. Auch die Bodenfarbe spielt eine wichtige Rolle, denn dunkle Böden absorbieren die Wärme der Sonne schneller und umfassend, während helle Böden Licht reflektieren, so dass sich solche Böden nicht so schnell und nicht so stark erwärmen. Die Eignung eines Gebietes für den Weinbau nennt man Weinbauwürdigkeit, die anhand eines Kriterienkataloges bestimmt werden kann.

Die Bodenarten - Alberese bis Vulkangestein

Als Bodentyp werden in der Bodenkunde unterschiedliche Erscheinungsformen von Böden bezeichnet, die infolge der Prozesse der Pedogenese (Bodenbildung) übereinstimmende Merkmale in Form von Bodenhorizonten hervorgebracht haben, somit einen ähnlichen Entwicklungsstand aufweisen. Während der Bodentyp die Erscheinungsform eines Bodens als Folge der Bodenbildung beschreibt, werden Bodenarten (auch Bodentextur oder Körnung) nach der Korngrößen-Zusammensetzung der mineralischen Bodensubstanz unterschieden. Die Hauptbodenarten sind Sand, Schluff, Ton und Lehm. 

Bodentyp -  Sand, Geröll, Gras, Erde

Alberese
Italienische Bezeichnung für verwitterten Sandstein mit hohem Anteil an Kalziumkarbonat (Kalkstein) in der Toskana, der vor allem im mittleren und südlicheren Teil des Chianti-Gebiets vorherrscht. Siehe weiter unten unter Kalk.

Alluvium/Alluvion (Schwemmlandboden) 
Durch Wasser angeschwemmtes und abgelagertes Schwemmsediment (Lockermaterialien). Alluvium ist auch ein anderer Name für das Holozän, das jüngste und seit Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren bis heute andauernde Erdzeitalter. Alluvialböden sind zumeist feinkörnige, sehr fruchtbare Bodentypen, die im Überschwemmungs- und Mündungsbereich von Flüssen entstehen. Sie bestehen aus herangespülten und bei Wasserberuhigung absedimentierten Bodenteilchen.

Bodentyp - Alluvium (Kalifornien und Amazonas in Brasilien)

In Abhängigkeit von der Sinkgeschwindigkeit der im Wasser mitgeführten Bodenteilchen und der Fließgeschwindigkeit des Hochwassers bestehen sie aus tonigem Schlamm, Schlick, Sand oder im Uferbereich mit hohen Abfließ-Geschwindigkeiten und starker Erosionsdynamik aus Kies und Geröllen. Trotz überwiegend steiniger und sandiger Beschaffenheit, wie unter anderem im französischen Bereich Médoc, sind diese Böden für den Weinbau sehr gut geeignet. Das Geheimnis der dortigen Lagen sind die während verschiedener Hochwässer abgelagerten und mit Sand und Schotter überdeckten Tonlinsen im Inneren der alluvialen Schotterterrassen, die Wasser speichern können. Solche Tonschichten werden von den Rebwurzeln auf der Suche nach Wasser förmlich gesucht.

Amphibolit
Zumeist schwarz über grau bis dunkelgrünes Gestein, das durch die metamorphe Umwandlung von Basalt (siehe weiter unten) unter hohen Druck- und Temperaturbedingungen entstanden ist. Es besteht bis zu 50% aus Vertretern der Amphibolgruppe, wie zum Beispiel Hornblende (siehe weiter unten) oder Tschermakit, sowie bis 40% aus anderen Mineralen wie Granat und Quarz, sowie Erzen wie Magnetit und Pyrit.

äolisch
Nach dem griechischen Windgott Äolus benannte, vom Wind verursachte Erscheinungen. Durch einen äolischen Transport wird Feinmaterial wie Löss, Silt (Schluff) oder Ton aus dem Ausgangsstoff wie Lockergestein ausgelöst und durch den Wind über größere Entfernungen transportiert. Unter äolischer Verwitterung versteht man das Abtragen von Gestein durch vom Wind bewegte Sandkörner, Feinkies usw. mit dem Effekt eines Sandstrahlgebläses. Dadurch entsteht ein äolischer Verwitterungsboden.

Arkose
Der geologische Begriff beschreibt einen rosa bis rötlichen, grobkörnigen Sandstein mit hohem Anteil an Feldspat, der vor allem in trockenen, wasserarmen Gebieten vorkommt. Er leitet zu den grobkörnigeren Granitgesteinen über.

Auenböden 
Aus Flussablagerungen entstandene Böden, die periodisch überflutet werden. Solche kommen zum Beispiel in Donau-, Mosel- und Rheinauen vor. Wenn sie nicht mehr überflutet werden, entwickeln sie sich zu Braunerden und Parabraunerden. Diese Böden sind zumeist nährstoffreich, biologisch aktiv und fruchtbar.

Basalt 
Basisches Ergussgestein (erkaltete Magma) bestehend aus Feldspat, Hornblende, Olivin und Magnetit, das bei der Aufschmelzung des Erdmantels entstanden ist. Es enthält viel Kalk und Soda und ist reich an Mineralstoffen. Das harte, langsam verwitternde Gestein bildet gute Böden und ergibt Weine mit ansprechender Säure. Es ist besonders gut geeignet für Weißweine aus den Sorten Chardonnay, Grüner Veltliner, Pinot Blanc, Sauvignon Blanc und Welschriesling. Solche Böden kommen zum Beispiel an der Mosel und am Mittelrhein (Deutschland) und in der Steiermark (Österreich) vor.

Bims (Bimsstein, Bimstuff)
Das poröse, glasige Vulkangestein entsteht durch gasreiche vulkanische Eruptionen, bei denen die Lava durch Wasserdampf und Kohlendioxid aufgeschäumt wird. Es unterscheidet sich chemisch nicht von anderer Lava, ist jedoch durch die eingeschlossene Luft wesentlich leichter. Die Farbe variiert von schwarz und mit zunehmendem Luftgehalt über grau bis weiß. Die Bezeichnung Bimstuff bezieht sich auf die Korngröße, zumindest 75% müssen dabei aus vulkanischer Asche bestehen. Böden aus Bims haben ein gutes Wasserspeicherungs-Vermögen und sind sehr gut für den Weinbau geeignet. Man findet sie durchgehend auf der griechischen Insel Santorin, die aus einer Vulkanexplosion entstanden ist. Dem Bims ähnlich ist der Obsidian, der aber wesentlich weniger Kohlendioxid enthält. Siehe auch unter Canava und unten bei Vulkangestein.

Blauschiefer 
Siehe weiter unten bei Schiefer.

Boulbènes 
Im Bordeaux gebräuchliche Bezeichnung für einen sehr feinen, kieselhaltigen Boden. Er kommt zum Beispiel auf dem Plateau des französischen Bereiches Entre-deux-Mers vor.

Braunerde 
Diese A-B-C-Böden entwickeln sich vor allem über kalkarmen, aber basenreichen Gesteinen wie Granit, Gneis, Grauwacke, Tonschiefer und tonigem Sandstein. Die Bildung erfolgte unter feuchten Klimabedingungen aus humusreichen Oberböden auf kalkarmem Silikatgestein (Ranker) mit Laub- und Mischwaldbestockung. Die Braunfärbung im B-Horizont entsteht durch Eisenoxyde, die bei der chemischen Verwitterung eisenhaltiger Silikate gebildet werden. Dabei trugen die von den Baumwurzeln abgegebenen Säuren stark zur Tiefenverwitterung des B-Horizonts bei. Kalkgehalt, Steingehalt und Wasserhaushalt von Braunerden können stark differieren. Je nach Beschaffenheit kann dies ein ausgezeichneter Boden für den Weinbau sein.

Bodentyp - Braunerde

Parabraunerde unterscheidet sich von der Braunerde dadurch, dass Tonteilchen aus oberen in tiefere Schichten verlagert wurden. Dies ist ein Prozess, der bei Bodenversauerung vonstatten geht. Durch Kalklösung verschwinden kittende Kalkstrukturen, so dass die freigesetzten Tonteilchen mit dem Sickerwasser in tiefere Bodenschichten abgeschwemmt werden. Parabraunerden entstanden zumeist aus Pararendzinen. Parabraun- und Braunerden sind die verbreitetesten Böden im humiden Europa. Lehm- und Löss-Parabraunerden zählen zu den fruchtbarsten Böden.

Brekzie (Breccie)
Konglomerat mit eckigen Bestandteilen (siehe weiter unten).

Buntsandstein
Buntfarbiger, zumeist roter Sandstein mit zum Teil tonigen Einschwemmungen. Der Buntsandstein entstand aus dem Abtragungsschutt von Gebirgen des Erdaltertums. Er wurde in trockenem halbwüstenhaften Klima in einem großen Becken (Germanisches Becken) in der Mitte des heutigen Europas abgelagert und später durch Sedimentgesteine wie zum Beispiel den Jurakalk oder durch Fluglöss überlagert. Solche Böden gibt es zum Beispiel im Anbaugebiet Pfalz (Deutschland) vor.

Crasse de fer
Bezeichnung für einen Sand-Kiesboden mit Zwischenschichten aus Lehm und einer Unterschicht aus eisenhaltigem Eisenortstein im Bereich Pomerol; siehe auch unter Terra Rossa.

Eisen
Siehe unter Terra Rossa und weiter unten bei Rotliegendes.

Feldspat
Komplexer Silikat-Verbindungen weißer und rötlicher Mineralien, die zu etwa 60% an der Zusammensetzung der Erdkruste beteiligt sind. Diese enthalten Eisen, Kalium, Kalzium und Natrium. Es gibt die drei Hauptgruppen Kaliumfeldspat (Adular, Sanidin), Kalknatronfeldspat (Albit, Periklin, Anorthit) und Mikrolin. Durch Verwitterung entstehen basenreiche Tonmineralien, die mineralisch gebundene Ionen als Nährstoffe an den Rebstock abgeben können. Feldspat ist einer der drei...

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Markus J. Eser

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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“

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