Die weiße Rebsorte stammt aus Portugal. Synonyme sind Camarate, Fernam Pires, Fernan Piriz, Fernão Pirão, Fernão Pires de Beco, Gaeiro, Gaieiro, Maria Gomes (zweiter Hauptname), Molinha, Molinho, Torrontés. Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Bical (Fernão Pires Galego), Camarate Tinto, Fernão Pires de Colares oder Trebbiano Toscano verwechselt werden. Es gibt auch eine farbliche Mutation mit rosa Beeren namens Fernão Pires Rosado. Fernão Pires ist ein häufig vorkommender portugiesischer Familienname. Das lässt vermuten, dass irgendeine wichtige, aber unbekannte Persönlichkeit geehrt werden sollte. Als genauer Ursprung wird Bairrada vermutet, wo es einige Spielarten dieser Rebe gibt. Die Sorte war Kreuzungspartner bei den Neuzüchtungen Alvarinho Silvestre, Campanario, Casalze, Castelo Branco, Fepiro, Generosa, Marquinhas, Rio Grande und Seara Nova.
Die früh reifende, ertragreiche Rebe erbringt aromatische, säurearme Weine mit vielfältigen Aromen nach Orangen, Lindenblüten, Lorbeer, Mimosen und Honig. Diese neigen zur Oxidation und besitzen deshalb wenig Lagerungspotential. Sie werden auch für die Destillation verwendet. Mit 12.138 Hektar ist Fernão Pires die häufigste portugiesische Weißweinsorte. Sie wird in vielen DO-Bereichen wie Alentejo, Bairrada, Douro, Palmela, Península de Setúbal und Ribatejo bzw. Tejo angebaut. Kleine Bestände gibt es auch in Südafrika (73 ha), Australien und Kalifornien. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 12.211 Hektar Rebfläche mit steigender Tendenz erfasst. Sie liegt damit im weltweiten Rebsortenranking auf Rang 62 (Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
