Die rote Rebsorte stammt aus Italien; der Name leitet sich von der Blattform ab (foglia = Blatt, tonda = rund). Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Casetta (Lambrusco a Foglia Tonda), Enantio (Foja Tonda) oder Malbo Gentile verwechselt werden. Gemäß im Jahre 2008 erfolgten DNA-Analysen besteht eine Eltern-Nachkommen-Beziehung mit der Sorte Sangiovese. Die mittel reifende Rebe weist einen außergewöhnlich hohen Anteil an Phenolen in den Beerenschalen auf. Sie erbringt dunkelfarbige, körpereiche Rotweine mit Alterungspotential. Die Sorte war früher im Süden der Toskana weit verbreitet, aber bis Anfang der 1990er-Jahre nahezu ausgestorben. Sie wird nun wieder vermehrt in den Provinzen Firenze, Pistoia und Siena hauptsächlich im Bereich Chianti-Classico angebaut und als Verschnitt mit Sangiovese verwendet. Die Sorte ist zum Beispiel in den DOC-Weinen Orcia und Valdichiana Toscana zugelassen. Im Jahre 2016 wurden 68 Hektar Rebfläcvhe mit sinkender Tendenz ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: M.I.P.A.A.F - National Vine Certification Service
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien