Die rote Rebsorte stammt aus Italien. Synonyme sind Encore Spannina, Fessietta, Frati, Fratina, Freisa del Piemonte, Freisa di Chieri, Freisa di Monfra, Freisa di Nizza, Freisa Grossa, Freisa Pica, Freisa Piccola, Freisetta, Freisetta de Montaldo, Fresa, Fresa Grosa, Fresa Monferrina, Frescia, Fresia, Fresia di Chieri, Fresior, Frezia, Frezija, Ghemme, Grananella, Ivanna Milanese, Marchesana, Martesana, Monferrina, Monfesia, Monfrina, Mounfrina, Munfrna und Spannina. Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Fumin, Neretta Cuneese (Freisa Grossa) oder Neretto Nostrano (Freisa Blu) verwechselt werden. Gemäß 2020 erfolgten DNA-Analysen entstammt sie einer vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen Nebbiolo x unbekanntem Partner. Ein direkter Nachkomme ist Malvasia Nera Lunga.
Freisa zählt zu den ältesten Sorten im Piemont, denn sie wurde bereits im 15. Jahrhundert namentlich genannt. Die erste zuverlässige dokumentarische Erwähnung in Form einer ampelographischen Beschreibung durch Giuseppe Nuvolone Pergamo gab es aber erst im Jahre 1787. Der italienische König Viktor Emanuel II. (1820-1878) zählte den Freisa zu seinen Lieblingsweinen. Die mittel reifende Rebe neigt zum Verrieseln. Sie erbringt hellrote, säure- und tanninreiche Rotweine mit Aromen nach Erdbeeren und Himbeeren und bei trockenem Ausbau leicht salzigem und bitterem Geschmack.
Die Sorte wird hauptsächlich in der italienischen Region Piemont in den Provinzen Asti, Cuneo und Torino angebaut. Dort ist in zahlreichen DOC-Bereichen wie zum Beispiel in den nach ihr benannten und dominierten Freisa d’Asti und Freisa di Chieri, im DOCG Barbera d’Asti, sowie in einigen Nebbiolo- und Barbera-dominierten Weinen wie zum Beispiel Rubino di Cantavenna als Verschnitt zugelassen. Weitere Bestände gibt es auch im Aostatal und in Venetien. Die Anbaufläche in Italien beträgt 519 Hektar mit stark sinkender Tendenz. Kleine Bestände gibt es im Schweizer Kanton Tessin (0,1 ha), in Argentinien (5 ha), Brasilien und in Kalifornien. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 519 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: M.I.P.A.A.F - National Vine Certification Service
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach