Die nach der gleichnamigen Gemeine bezeichnete Appellation (bis 1976 hieß sie Côtes de Fronsac) nur für Rotweine liegt in der französchne Region Bordeaux westlich der beiden Bereiche Saint-Émilion und Pomerol. Vom 17. bis weit in das 19. Jahrhundert waren die Weine aus Fronsac bedeutender als jene vom heute dominierenden Nachbarn Pomerol, von dem es nur durch den kleinen Seitenfluss der Dordogne, die Isle, getrennt ist. Kardinal Richelieu (1585-1642) führte den Wein am französischen Königshof ein. Die Weinberge umfassen rund 1.000 Hektar Rebfläche auf Kalk- und kalkreichen Lehmböden in den sieben Gemeinden Fronsac, La Rivière, Saint-Germain-de-la-Rivière, Saint-Michel-de-Fronsac, Saint-Aignan, Saillans und Teilbereiche von Galgon. Rund 300 Hektar umfassende Teilbereiche der zwei Gemeinden Fronsac und Saint-Michel-de-Fronsac mit einem besonders homogenem Terroir und hervorragender Exposition (Sonneneinstrahlung) besitzen das Recht für die Bezeichnung Canon-Fronsac (oder auch Côtes de Canon-Fronsac). Das Bild zeigt die Sicht über die Dordogne auf die Appellation Fronsac.
Der tanninreiche, langlebige Rotwein wird aus Merlot (mit zumeist zumindest 85%), Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Malbec (Cot) verschnitten. Es sind die typischen Rebsorten des Rive droite (rechtes Ufer). So wie im Bereich Pomerol gibt es auch hier keine Grand-Cru-Klassifizierung. Bekannte Weingüter sind Château Canon, Château Canon de Brem, Château Canon Moueix, Château Dalem, Château de Carles, Château Fontenil, Château de la Dauphine, Château La Grave, Château la Rivière, Château La Vieille Cure, Château La Villars, Château Mayne-Vieil, Château Moulin-Haut-Laroque und Château Villars.
Blick über die Dordogne: von Walileku at de.wikipedia - Eigenes Werk, Gemeinfrei, Link
Karte: Von Domenico-de-ga aus der Wikipedia, CC BY-SA 3.0, Link
Veränderungen durch Norbert F. J. Tischelmayer 2017
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“