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Fruchtbombe

Fruchtbombe Bezeichnung für den Geschmack bzw. Gesamteindruck eines Weines im Rahmen einer Weinansprache. Diese wird vor allem für Rotweine verwendet, die einen vollen, runden und saftigen Fruchtgeschmack (Blaubeeren, Brombeeren, Cassis, Himbeeren, Kirschen) aufweisen. Sie zeichnen sich durch milde Tannine aus, andere typische Rotweinnoten nach Leder, Kaffee oder Tabak sind schwächer ausgeprägt. Ab den 1990er-Jahren sind solche oft aus dabei bevorzugten Sorten Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah gekelterten Weine populär geworden, weil sie einen breiten Verbrauchergeschmack abdecken.

Solche sind besonders in Übersee populär, wo sie mit zum Teil nur dort erlaubten Methoden vinifiziert werden. Durch Zusatz von önologischen Tanninen auch in (in EU verbotenen) flüssiger Form, das weicher schmeckt, wird das trocknende Holztannin ersetzt. Ebenso werden auch (ebenfalls innerhalb der EU verbotene) Essenzen zugeführt, die den Wein weicher, runder, süßlich-fruchtiger, schokoladiger und vanilliger machen. Eine auch in Europa übliche und erlaubte Technik ist die Cryomaceration (Kaltmazeration), die aber nicht unumstritten ist.

Der normale Konsument (und selbst Weinverkoster) kann heute kaum mehr unterscheiden, was echte Frucht ist und was Holzsüße. Im Gegensatz zu terroirgeprägten Weinen schmecken solche Weine unabhängig der Herkunft und des Jahrgangs sehr ähnlich, was sie bei bestimmten Käuferschichten interessant macht. Dies wird von Kritikern bemängelt und die Bezeichnung ist auch nicht in jedem Fall als positiv zu verstehen. Eine ähnliche Charakteristik besitzen die so genannten Coca-Cola-Weine. Dem US-Weinkritiker Robert Parker (*1947) sagt man nach, dass er solche Weine bevorzugte (was er heftig bestreitet). Bestimmte Produzenten Parkerisieren aus diesem Grund ihre Weine auf diesen Stil. Siehe auch unter Aromastoffe, Geruch und Geschmack.

Bild: © Norbert F. J. Tischelmayer

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Dr. Edgar Müller

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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach

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