Die weiße Rebsorte stammt aus Spanien und zählt zur Gruppe der Garnacha-Sorten. Synonyme alphabetisch nach Ländern gruppiert sind Grey Grenache (Australien); Grenache Gris, Grenache Rouge (Frankreich); Rosco dos Pinheiro (Portugal); Garnacha Dorada, Garnacha Gris, Garnacha Rioja, Garnacha Roya, Garnacho Rojo, Garnatxa Gris, Garnatxa Roja, Teca (Spanien); Piros Grenache, Szürke Grenache (Ungarn). Verwirrenderweise wird auch für die Sorte Alphonse Lavallée das Synonym Garnacha Roja verwendet. Garnach Roja ist eine somatische Mutation von Garnacha Tinta (theoretisch auch umgekehrt) mit gräulich-rötlichen Beeren, der sie bezüglich der Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten sehr ähnlich ist. Gegenüber der Garnacha Blanca ist sie etwas ertragreicher. Sie erbringt fruchtige, eher säurearme Weißweine mit Kirsch- und Himbeeraromen.
In Spanien wird die Sorte in den Regionen Kastilien-La Mancha und Navarra auf 87 Hektar angebaut. In Frankreich wurde sie als Grenache Gris Ende der 1980er-Jahre noch auf rund 10.000 Hektar Rebfläche kultiviert. Heute belegt sie vor allem im Roussillon, sowie in geringem Ausmaß auch Languedoc und an der südlichen Rhône nur mehr 1.253 Hektar und dient hier vor allem als Verschnitt. Weitere Bestände gibt es in Griechenland (114 ha), Südafrika (3 ha) und Thailand (5 ha). Im Jahre 2016 wurden insgesamt 1.462 Hektar Rebfläche mit stark sinkender Tendenz ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach