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Geilweilerhof

Das Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof in Siebeldingen (Pfalz-Deutschland) ging aus zwei Einrichtungen hervor, die in den 1920er-Jahren unabhängig voneinander gegründet wurden. Im Jahre 1924 überließ August Ludowici (1866–1945), der letzte private Besitzer des Geilweilerhofes, dem Pfälzischen Weinbauverband unentgeltlich Rebland. Der Landwirtschaftsrat Peter Morio (1887-1960) begründete auf diesem Grundstück zwei Jahre darauf die Außenstelle „Rebenzüchtung“ der Bayerischen Landesanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Würzburg. Im selben Jahr wurde in Müncheberg (Mark Brandenburg) durch Dr. Erwin Baur (1875-1933) das Kaiser-Wilhems-Institut für Züchtungsforschung gegründet, die Leitung der Abteilung Rebenzüchtung wurde Dr. Bernhard Husfeld (1900-1970) übertragen. Sowohl Peter Morio als auch Bernhard Husfeld beschäftigten sich in der Folge intensiv mit der Züchtung von gegen die Reblaus und die beiden Mehltau-Arten widerstandsfähigen Rebsorten. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerte Husfeld sein Zuchtmaterial auf den Geilweilerhof. Die von ihm gegründete Gesellschaft pachtete den Hof und gründete das „Forschungsinstitut für Rebenzüchtung“. Husfeld stand dem Institut bis 1970 vor, danach übernahm sein langjähriger Assistent Dr. Gerhardt Alleweldt (1927-2005) die Leitung.

Geilweilerhof - während der Mandelblüte

Alleweldt leitete die Außenstelle Geilweilerhof bis 1995, sein Nachfolger wurde Prof. Dr. Reinhard Töpfer. Seit 1996 bemüht man sich besonders um die Bestandsaufnahme, Identifizierung, Beschreibung und Bewertung der alten Landsorten im deutschsprachigen Raum. Im Herbarium werden seltene und bereits nahezu ausgestorbene Sorten reaktiviert und dadurch gesichert. Im Rebsortenkatalog VIVC (Vitis International Variety Catalogue) mit über 20.000 Einträgen sind nahezu alle Rebsorten dieser Welt mit ihren Synonymen erfasst. Das Institut hat hohe wissenschaftliche Kompetenz für sichere molekulargenetische Identifizierung von Rebsorten. Diesbez. ist die Identifizierung der Eltern von Müller-Thurgau zu nennen.

Am Institut wurden viele zum Teil sehr erfolgreiche Neuzüchtungen kreiert. Das waren unter anderem die Sorten Bacchus, Calandro, Carmina, Castor, Comtessa, Diana, Domina, Dr. Deckerrebe, Felicia, Forta, Geilweilerhof GA-48-12, Gloria, Madeleine Sylvaner, Morio-Muskat, Noblessa, Optima, Orion, Phoenix, Pollux, Sirius, Staufer, Reberger, Regent und Villaris. Nach einigen Veränderungen in der Zuständigkeits- und Eigentümer-Struktur kam es schließlich im Jahre 2008 zur Gründung des Julius Kühn-Institutes (JKI), dem unter anderem auch das Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof angehört.

Bild: Von Dr. Manfred Holz - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

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