Verwirrendes Homonym (auch Geisdutte, Gaisdutte) für viele verschiedene Rebsorten mit unterschiedlichen Beerenfarben, die nicht unbedingt miteiander verwandt sind. Die Bezeichnung deutet auf sehr große Beeren bzw. Trauben hin. Es gibt die Bezeichnungen Geißdutte (Marocain Noir und Maroc Gros), Gelbe Geisdutte (Bicane), Rote Geißdutte, Veilchenblaue Geißdutte (Coarnă Rosie), Unechte Geißdutte (Blauer Augster) und Weiße Geißdutte (Pukhliakovsky und Tigvoasa). Weitere gemeinsame Homonyme und Synonyme dieser Sorten sind Black Marocco und Damaszener.
Im VIVC-Katalog wird eine eigenständige Sorte Weiße Geisdutte (siehe im Bild) mit 65 Synonymen geführt; einige davon sind Assyrischer Weißer, Barbaron, Beli Zezek, Falsche Geisdutte, Kozjak Beli, Ordinäre Geisdutte, Portugiesische Fleischtraube, Quetschentraube, Raisin d’Afrique, Späte Weiße Geisdutte, Weißer Marokkaner, Weiße Türkische Zibebe und Weißer Portugieser. Die Abstammung (Elternschaft) ist unbekannt. Es handelt sich um eine Tafeltraube. Im Rebenmuseum des Leth Franz (Fels am Wagram, NÖ) befinden sich ein paar Stöcke einer Sorte Geißdutte. Um welche Sorte es sich handelt, ist aber nicht bekannt. Im Jahre 2016 wurden unter diesem Namen keine Bestände ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena