Bezeichnung (auch Drusen, Geleger, Glöger, Klöger, Trub, Vollhefe, Weintrub) für die sich nach der Gärung im Gärbehälter oder auch am Flaschenboden absetzenden festen Stoffe von abgestorbenen Hefen in Bier oder Wein. Gelegentlich werden auch durch Lagerung von Most oder Wein, sowie die durch Filtration oder Zentrifugieren entstandenen Rückstände so genannt. Bei bestimmten Weißweinen wird der Wein eine gewisse Zeit auf der Vollhefe (grober Bodensatz nach der Gärung) oder der Feinhefe belassen (siehe dazu unter Hefesatzlagerung). Vor der Flaschenabfüllung wird das Geläger durch Abstich und die Feinhefe durch Filtration vom Wein getrennt. Entweder wird das Absetzen am Boden des Gärbehälters abgewartet oder dies durch filtrieren mit Kieselgur unterstützt.
Das Geläger nach der Gärung wird auch zu einem Destillat, dem Hefebrand gebrannt, der sich durch ein hefiges Aroma auszeichnet. In Österreich nennt man diesen Brand Glöger (Glögerbrand) und in Frankreich Eau-de-vie de lie. Nicht verwechselt werden darf dies mit den Destillaten aus Pressrückständen wie Grappa (Italien), Marc (Frankreich) und Trester (Österreich und Deutschland). In alten Zeiten wurde aus dem Geläger auch ein einfacher, alkoholarmer „Wein“ (Hefepresswein) für den privaten Konsum erzeugt. Siehe auch unter alkoholische Getränke und Spirituosen.
Bild: Kobler Armin
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach