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Gespritzter

In Österreich weingesetzlich definierte Bezeichnung (mundartlich „G’spritzter“ oder Spritzer) für die Mischung von zumindest 50% trocken ausgebautem Wein mit maximal 50% Soda- oder Mineralwasser und zumindest 4,5% vol Alkoholgehalt. Ein (weingesetzlich nicht definierter) „Sommer-Gespritzter“ enthält deutlich mehr als die Hälfte Soda- oder Mineralwasser (zumeist ein Teil Wein und drei Teile Wasser). Vorzugsweise werden säurebetonte Rebsorten verwendet.

Beliebt sind Weißweinsorten wie Weißburgunder (Pinot Blanc), Grauburgunder (Pinot Gris), Grüner Veltliner, Welschriesling und auch Gemischter Satz, aber auch Rotweinsorten wie Blaufränkisch oder Zweigelt. Rund ein Fünftel der österreichischen Weinproduktion wird als Gespritzter, besonders in der heißen Jahreszeit konsumiert. Bis zum Jahre 1999 war in Österreich die Fertigmischung bzw. Abfüllung von Gespritztem gesetzlich verboten, nach der Freigabe sind ab dem Jahrgang 2001 fertige Produkte in weißen und roten Versionen auf den Markt gekommen.

Gespritzter - Glas mit Werbespruch und Tisch mit Gläsern

Die richtige Mischungsreihenfolge wird auf der Website der ÖWM wie folgt beschrieben:  Die äußerst wichtige Frage - zuerst den Wein oder das Wasser ins Glas gießen? - spaltet in Österreich die G’spritzter-Community immer wieder aufs Neue. Während das hedonistische Lager dem Wasser Geschmack verleiht und den Wein folgerichtig als Zweites ins Glas gießt, argumentiert das linguistische Lager entwaffnend simpel, dass für einen G’spritzten ein Element (Wein) mit einem anderen Element (Wasser) gespritzt werden muss, was wiederum automatisch die Reihenfolge vorgibt. Ein richtiger G’spritzter kommt jedenfalls ohne jegliches Beiwerk wie zum Beispiel eine Zitronenscheibe aus (Zitatende). 

In Deutschland hingegen wird so ein Mischgetränk in der Regel als Schorle (Weinschorle) bezeichnet. Es ist aber auch „Gespritzter“ gebräuchlich, womit aber regional darunter nicht immer genau dasselbe zu verstehen ist. In Hessen bezeichnet Gespritzter eine 2:1 bis 3:1 Mischung aus Apfelwein und Mineralwasser und wird in traditionellen Apfelweinwirtschaften in dieser Form in gerippten Apfelweingläsern serviert. Er wird auch als als „Sauergespritzter“ bezeichnet, um ihn vom Süßgespritzten, der mit süßer Limonade gemischt wird, zu unterscheiden.

In Rheinhessen wiederum ist ein Gespritzter oder „sauer Gespritzter“ eine Mischung aus Weißwein oder Rotwein mit Mineralwasser. Zudem gibt es dort auch noch Mischungen mit Cola (in Spanien Calimocho) oder Zitronenlimonade. In Bayern versteht man unter Gespritzter etwa dasselbe wie in Österreich. Siehe zum Themenkomplex auch unter den Stichwörtern weinähnliche Getränke, weinhaltige Getränke und Weinmischgetränke.

Quelle für 3. Absatz: Österreich Wein Marketing 
linkes Bild: © AWMB ÖWM
rechtes Bild: Bild von Thanks for your Like • donations welcome auf Pixabay

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Thomas Götz

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Thomas Götz
Weinberater, Weinblogger und Journalist; Schwendi

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