Die rote Rebsorte stammt aus Italien, aber der Ursprung liegt in Spanien. Synonyme sind Gira, Girò Arzu, Girò Bragiu, Giró Chiaro, Girò Commune, Girò Commune Rosso, Girone, Girone di Spagna, Girò Nero (zweiter Hauptname). Girò Nieddu, Giró Nigro, Girò Ros, Girò Rosso, Girò Rosso di Spagna, Girò Sardo, Mancés de Capdell und Mansés de Capdell. Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisendem Synonym bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit der Sorte Garnacha Tinta (Gironet) verwechselt werden. Gemäß im Jahre 2007 erfolgten DNA-Analysen handelt es sich um keine farbliche Mutation der spanischen weißen Sorte Giro Blanco auf Mallorca oder umgekehrt. Giró (Giró Nero) ist ein Elternteil der Sorte Fogoneu.
Die mittel bis spät reifende Rebe ist besonders für heißes und trockenes Klima geeignet. Sie erbringt tanninreiche, aber eher säurearme Rotweine mit Kirscharomen. Vermutlich wurde sie während der spanischen Besatzung 1323 bis 1720 von der iberischen Halbinsel zusammen mit den Sorten Graciano (Cagnulari), Mazuelo (Bovale Grande) und Pascale nach Sardinien eingeführt. Bis Ende des 19.Jahrhunderts war sie bis zur Ankunft der Reblaus auf Sardinien weit verbreitet. Heute wird die Sorte hier noch in den beiden Provinzen Cagliari und Oristano angebaut. Der DOC-Rotwein Girò di Cagliari wird sortenrein aus ihr gekeltert. In Italien beträgt die Anbaufläche 136 Hektar mit stark fallender Tendenz. In Spanien wird sie auf der Insel Mallorca (Balearen) auf 8 Hektar angebaut. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 144 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: M.I.P.A.A.F - National Vine Certification Service
