In Österreich übliche Bezeichnung (mundartlich „Gleich’presster“ oder „Gleipresster“) für einen hellroten Roséwein. Das Pressen erfolgt nach einer kurzen Maischestandzeit von nur ein paar Stunden auf der Maische sofort (österr. „sogleich“ oder „gleich“, wovon sich der Name ableitet). Gemäß österreichischem Weingesetz muss am Etikett die Bezeichnung mit Angabe der Rebsorte verwendet werden, z. B. „Gleichgepresster aus Zweigelt“ oder seit dem Jahrgang 2018 als Alternative „weiß gepresst aus Zweigelt“. Die Bezeichnung Blanc de noirs darf zusätzlich angeführt werden (dies wird toleriert). Ein Gleichgepresster entspricht sinngemäß dem Süßdruck (Schweiz), dem Kretzer (Südtirol), dem Weißherbst (Deutschland) und dem Vin gris (Frankreich).
Siehe bezüglich der Produktion von alkoholischen Getränken unter Champagner (Schaumweine), Destillation (Destillate), Spirituosen (Typen), Weinbereitung (Weine und Weintypen) und Weingesetz (weinrechtliche Belange).
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena