Weiches, dehnbares Edelmetall (lat. Aurum), das mit Sauerstoff nicht oxidiert. Nach griechischer Mythologie verwandelte sich alles, was der assyrische König Midas (um 738-696 v. Chr.) berührte, sofort in Gold; das galt ebenso für den Wein. Schon in der römischen Antike war es üblich, feinstes Blattgold zu Speisen und Getränken zuzusetzen. Man sagte ihm eine Wirkung als Aphrodisiakum nach. In Indien ist es heute noch gebräuchlich, bei einem Festmahl den Reis mit Blattgold oder Blattsilber zu dekorieren. So beweist der Gastgeber, wie wertvoll ihm seine Gäste sind. In Restaurants wird Blattgold auf Risotto gestreut und Lammfleisch und andere Gerichte damit verziert. In dieser Form und Menge ist garantiert unschädlich, lebensmittelecht und auch unbedenklich genießbar. Blattgold ist hauchdünn und wird bereits von einem Atemhauch aufgewirbelt.
Wissenschaftler der Flinders University und des AWRI (Australian Wine Research Institute) entwickelten eine Methode, um unerwünschte Schwefelaromen aus Wein zu entfernen. Diese verursachen den Weinfehler Böckser (Schwefelböckser). Dafür wurden Nanopartikel aus Gold eingesetzt, die sich an die Schwefelverbindungen im Wein binden. Bei den Versuchen konnten bis 45% des freien Schwefelwasserstoffes aus dem Wein entfernt werden. Die Nanopartikel waren auch bei der Entfernung komplexerer Schwefelverbindungen wie Ethanthiol wirksam. Die Methode ist wirksamer als die traditionelle Behandlung mit Kupfersulfat und hat im Gegensatz dazu auch keine negativen Auswirkungen auf den Geschmack. Es besteht Potential für die Anwendung in Filtrationsgeräten, Belüftungsanlagen, Dekantiergeräten, Verpackungsmaterialien oder Verschlüssen.
Es gibt Produzenten, die in rein marketingmäßiger Absicht alkoholische Getränke wie zum Beispiel Spirituosen oder Schaumweine mit feinstem Blattgold versetzen. Dazu zählt zum Beispiel die österreichische Sektkellerei Inführ in der Stadt Klosterneuburg in Niederösterreich. Der Sektmarke „Österreich Gold“ wird ein 23-karätiges Blattgold zugefügt.
Es gibt auch eine Neuzüchtung namens Gold.
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Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)