wein.plus
ACHTUNG
Sie nutzen einen veralteten Browser und einige Bereiche arbeiten nicht wie erwartet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser.

Anmelden Mitglied werden

Greco

Die in Italien sehr häufig verwendeten Namensteile Greco und Grechetto in Rebsorten-Bezeichnungen müssen zwar nicht zwangsläufig, können aber auf einen griechischen Ursprung hindeuten. Jedenfalls führen die sich oft sehr ähnlichen Namen zu großen Verwirrungen. Auch in DOC/DOCG-Bestimmungen und Rebsorten-Statistiken ist häufig nicht zweifelsfrei, um welche Sorte(n) genau es sich tatsächlich handelt; bzw. ist dies zum Teil auch widersprüchlich.

Es gibt aber auch eine weiße Rebsorte Greco. Synonyme sind Asprinia, Asprinio, Asprinio Bianco, Asprino, Greco del Vesuvio, Greco della Torre, Greco di Napoli, Greco di Tufo, Grieco, Grieco di Castelvenere, Ragusano Bianco und Uva Asprinia. Diese werden aber zum Teil im VIVC-Katalog als eigenständige Sorten geführt. Trotz scheinbar darauf hindeutender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten darf sie nicht mit den Sorten Greco Bianco, Guardavalle (Greco Bianco di Cirò), Maceratino, Malvasia Bianca di Piemonte (Greco), Malvasia di Lipari (Greco Bianco di Gerace), Rossetto (Greco Giallo), Trebbiano Giallo (Greco di Velletri) oder Welschriesling verwechselt werden. Gemäß DNA-Analysen ist Greco mit Aleatico verwandt.

Greco - Weintraube und Blatt

Nach einer Hypothese soll die Sorte Greco von der antiken Sorte Aminea abstammen und nach einer zweiten wurde sie im 7./8. Jahrhundert von den Griechen in Süditalien eingeführt. Die spät reifende Rebe ist anfällig für beide Mehltauarten. Sie erbringt Weißweine mit Aromen nach Aprikosen und Kräutern. Die Sorte ist in vielen DOC-Weinen zugelassen, u. a. sind dies Greco di Tufo (DOCG), Irpinia, Penisola Sorrentina, Sannio und Vesuvio in Kampanien, sowie Bianco di Pitigliano und Colline Lucchesi in der Toskana. Unter dem Namen Asprinio wird sie für den DOC-Weißwein Aversa in der traditionellen Erziehungsform „Alberata Aversana“ angebaut, bei der die Reben zum Teil vertikal auf Bäumen bis 10 Meter hochgezogen werden. Weitere Bestände gibt es auch in den Regionen Apulien, Basilikata, Kalabrien, Latium, Ligurien, Molise und Toskana. Unter dem Namen Greco gibt es in Italien einen Bestand mit 20 Hektar, 15 Jahre vorher waren es noch 1.324 Hektar, was aber mglw. mit inzwischen geklärten Verwechslungen mit anderen wie z. B. Greco Bianco zusammenhängt. Kleine Bestände gibt es auch in Argentinien (0,3 ha) und Australien (0,4 ha). Im Jahre 2016 wurden insgesamt 21 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Kym Anderson). 

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: M.I.P.A.A.F - National Vine Certification Service

Stimmen unserer Mitglieder

Dr. Christa Hanten

Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.

Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien

Das größte Weinlexikon der Welt

26.386 Stichwörter · 46.992 Synonyme · 5.323 Übersetzungen · 31.720 Aussprachen · 203.003 Querverweise
gemacht mit von unserem Autor Norbert Tischelmayer. Über das Lexikon

Veranstaltungen in Ihrer Nähe

PREMIUM PARTNER