Verwirrende Bezeichnung für verschiedene, zumindest zum Teil nicht miteinaner verwandte Rebsorten in vor allem der italienischen Region Kalabrien. Der Namensbestandteil Greco (es gibt auch eine weiße Rebsorte mit dieser Bezeichnung) wird in Italien sehr häufig verwendet, muss jedoch nicht zwangsläufig auf einen griechischen Ursprung hindeuten. Von der italienischen Ampelographin Anna Schneider im Jahre 2009 durchgeführte DNA-Analysen am CNR-Institut in Turin ergaben mehrere eigenständige Sorten mit dem Namen/Namensteil oder Synonym Greco Nero. Die wichtigsten sind:
Im VIVC-Katalog wird eine rote Rebsorte mit dem Hauptnamen Greco Nero geführt. Synonyme sind Grecau Noir, Grecau Noir de Riposto, Greco Nero Calabrese, Greco Nero della Toscana, Greco Nero delle Marche, Greco Nero di Avellino, Greco Nero di Teramo, Greco Nero di Terni, Greco Nero di Velletri, Grecu Niuru, Sambiase, Sambiase Eufemia Lametia und Verdicchio Nera. Gemäß im Jahre 2013 erfolgten DNA-Analysen entstammt sie einer vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen Terrano x Garnacha. Dies basiert aber auch nur 20 DNA-Markern (siehe dazu unter Molukelargenetik). Auf der Website Italian Wine Central (IWC) hat die unter Greco Noir geführte Sorte aber andere Synonyme, nämlich Greco, Gregu Nieddu, Maglioccone. Es ist nicht klar, ob es sich um dieselbe Sorte handelt. Sie ist in den Regionen Apulien, Kalabrien (DOC-Weine Bivongi, Lamezia, Terre di Cosenza) und Kampanien, sowie in zahlreichen IGP-Weinen dieser Regionen zugelassen. Allerdings wird auf dieser Website als Anbaumenge über 800 Hektar angegeben. Das ist rund zehn mala so viel als in der Statistik von Kym Anderson (siehe unten). Unter dem Namen Greco Nero gibt es Anbauflächen in Argentinien mit 356 Hektar und in Italien mit 80 Hektar. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 437 Hektar mit extrem fallender Tendenz ausgewiesen (2010 waren es noch 1.256 Hektar gewesen).
Bilder: M.I.P.A.A.F - National Vine Certification Service
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“