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Grinzing

Katastralgemeinde des 19. Gemeindebezirks Döbling in Wien, die als Inbegriff für den Wiener Heurigen schlechthin gilt (obwohl es in der österreichischen Hauptstadt noch einige andere erstklassige Heurigen-Gegenden wie Sievering, Heiligenstadt, Stammersdorf, Neustift am Walde, Nußdorf und Mauer gibt). Der Bestand der Ortschaft reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Das Stift Klosterneuburg erwarb im Jahre 1114 erstmals „de Grincing“ Weingärten, ein Ort „Grinzingen“ wird 1156 genannt. Im Mittelalter war der Ort hauptsächlich von Weinhauern, Bauern und Taglöhnern bewohnt. Ab der Regierung von Kaiser Joseph II. (1741-1790) - dem Sohn von Maria Theresia - waren „Weinfahrten“ rund um Wien üblich und ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Grinzing zu einem beliebten Heurigenort der Wiener. Viele Künstler wie Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), Franz Schubert (1797-1828) und Ludwig van Beethoven (1770-1827) kehrten gerne in Grinzing ein. Letzterer wohnte im Jahre 1817 einige Monate an der heutigen Adresse Pfarrplatz 2. Das Heurigenlokal des Weinguts Mayer am Pfarrplatz mit Weinbergsbesitz in Grinzing ist in diesem denkmalgeschützten Hause ansässig und nach im als „Beethovenhaus“ benannt.

Grinzing - Ried Muckenthal

Von 1890 bis 1892 wurde Grinzing mit anderen Vororten nach Wien eingemeindet und dem Bezirk Döbling zugeordnet. Hier befindet sich der Großteil der Wiener Rebflächen mit 86 Rieden, ein Gutteil davon in Grinzing. Das sind Arnolzau, Glocken, Hauermandl, Hungerberg, Kleben, Muckenthal, Pisenkopf, Point, Reisenberg, Ring, Schenkenberg, Schreibern, Seidenhaus, Sommeregg, Steinberg, Thorsäulen und Wagenspaer. In den vielen Heurigen (Buschenschanken) wird der gleichnamige Wein ausgeschenkt. Dieser wird traditionell aus Gemischtem Satz, aber auch Grüner Veltliner, Riesling und anderen Sorten gekeltert. In der Zwischenzeit ist dieser Wein als Wiener Gemischter Satz zu DAC-Ehren gekommen. Besonders in den warmen Monaten ist der Gespritzte beliebt. In den Lokalen wird oft von kleinen Musikergruppen gesungen und gespielt. In Grinzing endet übrigens die berühmte Straßenbahnlinie „38“, die im Wiener Volksmund treffend als Heurigenexpress bezeichnet wird und in einem Wienerlied besungen wird. Im Zuge der Eingemeindung zu Wien wurde in Grinzing nach dem römischen Kaiser Marcus Aurelius Probus (232-282) eine Gasse benannt, der jedoch vermutlich nie diese damalige Grenzstadt besucht hat.

Grinzing - Ried Seidenhaus

Muckenthal: Von Funke - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link
Seidenhaus: © Herbert Lehmann 2018 

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Egon Mark

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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)

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