In Deutschland und Österreich verwendete Bezeichnung für geographisch definierte Weinbaubereiche zwecks Bestimmung der Herkunft eines Weines. Es handelt sich (besonders in Deutschland) zumeist um sehr große Weinbauflächen, die mehrere hundert bis zu über tausend Hektar umfassen können.
Nach dem Anbaugebiet und dem Bereich die drittgrößte Weinbauflächen-Einheit, die (zumeist) aus mehreren Einzellagen besteht. Die Bereiche bestehen zumeist aus mehreren Großlagen. In Deutschland sind insgesamt 164 Großlagen registriert, die Durchschnitts-Größe beträgt 600 Hektar, die größten umfassen bis 1.800 Hektar Rebfläche. Diese Bezeichnung wurde mit dem Weingesetz 1971 geschaffen, um größeren Produzenten die Möglichkeit zu geben, ihre in großen Mengen erzeugten Weine unter einem einheitlichen Namen zu vermarkten. Verwirrend ist, dass die Großlagen oft nach einer Einzellage benannt wurden. Die Großlage ist deshalb umstritten, da es für den Konsumenten schwierig ist zu erkennen, ob es sich um eine Einzel- oder Großlage handelt. Kritiker sprechen sogar von einer Verbraucher-Täuschung. Die Großlagen sind bei den Anbaugebieten angegeben, so wie zum Beispiel Petersberg im Bereich Siebengebirge (Anbaugebiet Mittelrhein).
Eine Großlage im Sinne des österreichischen Weingesetzes ist eine Weinbaufläche innerhalb eines Weinbaugebietes, die gleichartige und gleichwertige Weine erwarten lässt. Die Angabe einer Großlage (so wie auch bei Gemeinde oder Riede) darf nur für Wein aus Trauben verwendet werden, die zumindest zu 85% aus der angegebenen Großlage stammen, der Rest aus dem Weinbaugebiet. Sie werden aber nur selten auf einem Etikett angeführt. Soweit es im Interesse der Anpassung an gegebene Marktstrukturen sowie zur Erreichung eines marktkonformen Angebotes erforderlich erscheint, hat der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Großlagen durch Verordnung festzusetzen. Das sind:
Burgenland
Goldbachtal, Heideboden, Rechnitzer Rosalienkapelle, Rusterberg, Sonnenberg und Südburgenland (ersetzte 2016 die Großlagen Rechnitzer Geschriebstein und Pinkatal). Gestrichen wurden im Jahre 2018 die Großlagen Kaisergarten, Rosalia (wurde im Jahre 2016 zum fünften burgenländischen DAC-Bereich) und Vogelsang.
Niederösterreich
Badener Berg, Bisamberg-Kreuzenstein, Falkensteiner Hügelland, Göttweiger Berg, Harterberg, Kaiserstiege, Kapellenweg, Klosterneuburger Weinberge, Kremser Kreuzberg, Kremser Sandgrube, Kremser Sommerleithen, Matzner Hügel, Pulkautal, Retzer Land, Schatzberg, Spitzer Graben, Steinfeld, Soosser Sonnberg, Traismaurer Weinberge, Tulbinger Kogel, Tullnerfeld, Venusberg, Vöslauer Hauerberg, Weißer Stein, Wölblinger Urgestein, Wolkersdorfer Hochleiten. Gestrichen wurden im Jahre 2018 die Großlagen Frauenweingarten und Tattendorfer Steinhölle.
Steiermark
Alle steirischen Großlagen in den Weinbaubereichen Südsteiermark (Eichberg bzw. Südsteirisches Rebenland, Sausal), Vulkanland Steiermark (Oststeirisches Hügelland, Steirisches Vulkanland) wurden ab Einführung der DAC-Bereiche im Jahre 2018 aufgelassen, da diese flächenmäßig mit den gleichnamigen, ortsübergreifenden Gemeindebezeichnungen identisch sind.
Wien
Bisamberg, Kahlenberg, Laaerberg, Maurerberg (bis 2018 Georgenberg), Nußberg.
weiterführende Informationen
Siehe zum Themenkomplex auch unter den beiden Begriffen Herkunft und Qualitätssystem, sowie eine komplette Aufstellung aller rebflächenrelevanten Stichwörter unter dem Stichwort Rebfläche.
Großlage Petersberg: Von Wolkenkratzer - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link
Herkunftspyramide und Quelle: ÖWM (Österreich Wein Marketing GmbH)
Maurerberg Himmel: © Herbert Lehmann 2018
