Eine Form der Traubenfäule, die durch den Schimmelpilz der Subgattung Penicillium expansum hervorgerufen wird. Dies wird besonders durch eine feuchtwarme Witterung gefördert. Er bevorzugt reife Beeren, die bereits durch Botrytis befallen sind, einen Samenbruch durch den Echten Mehltau aufweisen oder durch Schadvögel, Wespenfraß oder mechanische Beschädigung (z. B. durch Hagel) verletzt wurden. Die reifen Beeren verfärben sich dabei grünlichgrau und bekommen eine (zuerst weiße, später blaugrüne) pustelförmige Sporenanlage. Schon bei der geringsten Luftbewegung steigen Wolken von Sporen auf. Durch den intensiv unangenehmen Geschmack verursachen bereits kleinste Mengen den Schimmelgeschmack. Deshalb müssen die befallenen Beeren unbedingt bei der Weinlese durch Selektion ausgesondert werden. Sehr ähnlich in der Ursache und Auswirkung ist die Rosafäule, bei der das Pilzgeflecht weißlich bis rosa gefärbt ist. Diese wird durch den Schimmelpilz Trichothecium roseum verursacht. Beide Pilzkrankheiten können nur schwer bekämpft werden, da sie erst bei der Reife als Sekundär-Erscheinung auftreten. Gemeinsam mit der Grünfäule tritt häufig die Essigfäule auf. Durch faule Trauben in den Wein gelangte Fehlaromen werden durch Aktivkohle bekämpft. Siehe auch unter Pilze und Rebstock-Feinde.
Bild links: Von Bauer Karl - Eigenes Werk, CC BY 3.0 at, Link
Bild rechts: Von H.J. Larsen, Bugwood.org - insectimages, CC BY 3.0, Link
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“