Alte Bezeichnung (auch Härling, Herbling, Herlinc, Herling oder Härtling) für eine zumeist sehr saure Traube, die auf einem Geiztrieb gewachsen ist. Der Name leitet sich von entweder von „Herbling“ (herb) auf Grund des sauren Geschmacks der unreifen Traube oder von „Härtling“ wegen der harten Beerenschalen ab. Den Begriff verwendete bereits Martin Luther (1483-1546) bei seiner Bibelübersetzung des Gleichnisses vom unfruchtbaren Weinberg, Jesaja Kap. 5, Vers 1 bis 2: Wohlan, ich will meinem lieben Freunde singen, ein Lied von meinem Freund und seinem Weinberg. Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fetten Höhe. Und er grub ihn um und entsteinte ihn und pflanzte darin edle Reben. Er baute auch einen Turm darin und grub eine Kelter und wartete darauf, dass er gute Trauben brächte; aber er brachte Herlinge (schlechte). Siehe auch unter Irxen (Irxenwein). Das Bild links zeigt ein Auge bzw. eine Knospe (1), neben dem rechts davon ein Geiztrieb austreibt (2), eine Ranke (3) und einen Blattstiel (4). Das Bild rechts zeigt zwei Geiztrauben (Härlinge) nach dem Blattfall im Herbst.
Bild links: Von Bauer Karl - Eigenes Werk, CC BY 3.0, Link
Bild rechts: Von Bauer Karl - Eigenes Werk, CC BY 3.0, Link
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden