In der norddeutschen Hansestadt Hamburg in Deutschland werden in kleinen Mengen Reben angebaut. Die ersten 50 Rebstöcke der zwei Sorten Regent und Phoenix wurden im Jahre 1995 gepflanzt und 2008 um weitere 25 erweitert. Die kleine Rebfläche befindet sich beim Hamburger Hafen oberhalb der Landungsbrücken am Hang des Stintfangs und liegt am 53. Breitengrad. Die Trauben werden jedes Jahr im September unter Federführung des Stuttgarter Winzers Fritz Currle geerntet und ausgebaut. Im folgenden Jahr kehren die Trauben dann als „Hamburger Stintfang Cuvée“ an die Elbe zurück. Die Produktionsmenge beträgt 50 bis 100 Liter Wein. Die säurebetonte, roséähnliche Cuvée besitzt ein ausgeprägtes Aroma und einen Alkoholgehalt von etwa 9% vol.
In den Genuss kommt allerdings nur jemand, der „etwas Besonderes für die Hansestadt geleistet hat“. Neben dem Hamburger Bürgermeister gehen die originellen und begehrten Flaschen an Staatsgäste, Parlamentspräsidenten oder Kirchenvertreter. Zu besonderen Anlässen wird der Wein auch von Hamburger Senatoren speziellen Gästen kredenzt. Ein weiteres Kuriosum ist, dass zur Lesezeit der „Weingarten“ von der Polizei bewacht wird, da schon wiederholt ein Diebstahl vorgekommen ist (Quelle: Rechte und Bräuche im Weinberg und Keller sowie manche Kuriosität - Schriften zur Weingeschichte Nr. 156 von Gisela Graff-Höfgen, Gesellschaft für Geschichte des Weins). Eine Spezialität der Hansestadt Hamburg (sowie Bremen und Lübeck) ist der berühmte Rotspon.
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Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg