Als haptische (fühlbare) Wahrnehmung werden alle Sinneseindrücke verstanden, die durch Berühren, Fühlen und Tasten aufgenommen werden. Damit können Gewicht, Größe, Konturen (kantig oder rund) und Oberflächentextur (rauh oder glatt) eines physischen Objektes erfühlt und erkannt werden. Diese haptische Wahrnehmung ist aktiv im Unterschied zur passiven taktilen Wahrnehmung (von jemand berührt werden oder äußeren Einflüssen wie zum Beispiel Hitze oder Kälte ausgesetzt sein). Haptisch und taktil sind Teilbereiche des Tastsinns (lat. tactus). Es wird in die Effekte Berührung, Druck, Schmerz, Temperatur und Vibration unterschieden. Die Gesamtheit der haptischen Wahrnehmungen erlaubt es dem Gehirn, die Reize zu lokalisieren und auch zu bewerten. Ab einem bestimmten Ausmaß wird dies als Schmerz bzw. Gefahr bewertet.
Die über den namensgebenden Gesichtsnerv Trigeminus wahrgenommenen trigeminalen Empfindungen sind beim Geruch und Geschmack beteiligt. Beim Weingenuss werden Tast-, Schmerz- und Temperatur-Informationen in der Mundhöhle wahrgenommen. Dazu zählen die Empfindungen scharf (heiß) und adstringierend (Effekt bei tanninreichen Rotweinen, der nicht mit bitter verwechselt werden darf). Das Bild zeigt die menschliche Haut mit den die Empfindungen haptisch (aktiv = berührend) bzw. taktil (passiv = berührt werden) aufnehmenden Rezeptoren (3, 4 und 5): 1 = Schweißpore, 2 = Muskel, 3 = Schmerz, 4 = Berührung, 5 = Druck. Siehe auch unter gustatorisch (schmeckend), sowie olfaktorisch (riechend).
Hand: von PNGWING
Haut (bearbeitet): von Sgbeer - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena