Die weiße Rebsorte stammt aus Ungarn. Der Name bedeutet „Lindenblatt“ und leitet sich von der entfernt ähnlichen Blattform sowie auch vom Aroma der großen, lockerbeerigen Trauben ab. Synonyme sind Feuille de Tilleul (Frankreich); Lipolist, Lipolist Biyali (Kroatien); Lämmerschwanz, Lindenblättrige, Lindenblättriger, Lindener, Weißer Lämmerschwanz (Österreich); Lipovina (Slowakei, Tschechien); Budai Fehér, Budai Gohér, Harch Levelu, Hárslevele, Hárslevelu, Hársleveleue, Harst Levelyu, Hárzevelu, Kerekes, Kereklevelü, Tarpai, Teisor (Ungarn). Sie darf trotz scheinbar darauf hindeutender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Ezerjó (Budai Fehér, Kerekes), Hosszunyelü oder Mézes Fehér (Budai Fehér) verwechselt werden. Gemäß zuletzt im Jahre 2013 erfolgten DNA-Analysen ist sie eine vermutlich natürlcie Kreuzung zwischen Furmint x unbekanntem Partner. Dies basiert allerdings auf nur 20 DNA-Markern (siehe dazu unter Molekulargenetik). Hárslevelű war Kreuzungspartner der Neuzüchtungen Conegliano, Ezerfürtű, Kabar, Lena, Úrréti und Zefír.
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena