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Heiligenstein

Riede (Lage) in der Gemeinde Zöbing-Langenlois im niederösterreichischen Weinbaugebiet Kamptal. Der „Zöbinger Heiligenstein“ ist ein weinbauliches Wahrzeichen des Kamptales und wurde schon im Jahre 1280 in einem klösterlichen Verzeichnis als „Hellenstein“ (Höllenstein) erwähnt. Es handelt sich um ein geschlossenes Naturschutzgebiet. Zwischen den Rebflächen finden sich streng naturgeschützte Trockenrasen-Flächen mit einer Flora und Fauna, wie sie ansonsten nur in weit südlicheren, mediterranen Gegenden anzutreffen sind. Geographisch ist der Heiligenstein ein 360 Meter hoher Berggipfel des südlichen Manhartsberges, der überwiegend bewaldet und nur am Südhang mit Reben bepflanzt ist.

Namensgebung und Klima

Der oft missverstandene Name leitete sich von der „höllischen Sonne“ ab, die auf diesen Berg niederbrennt und ein heißes, trockenes Kleinklima verursacht. Er hat also keinen religiösen oder kirchlichen Hintergrund. Durch die muschelförmige nach Süden geöffnete Kessellage ergibt sich ein besonderes Mikroklima. Tagsüber erwärmen sich die Rebstöcke bzw. Weintrauben durch die intensive Sonneneinstrahlung und nachts kühlen sie durch die Winde aus dem höher gelegenen Waldviertel ab. Dadurch werden die besonders in Weißweinen gewünschten Fruchtaromen gefördert bzw. betont.

Riede Zöbinger Heiligenstein Kamptal

Heiligenstein-Rieden

Die nach Süden bis Südwesten ausgerichtete Riede Heiligenstein liegt in 213 bis 349 Meter Seehöhe mit 78% Hangneigung und umfasst 43 Hektar terrassierte Rebflächen. Der karge Boden des Heiligensteins unterscheidet sich grundlegend von den anderen Rieden im Kamptal. Er besteht aus Sedimentgesteinen, rötlichem Sandstein, Kalk und dunklem Tonschiefer mit eingestreuten Felsblöcken aus Granulit und Gneis. Wegen der Steilheit des Berges konnte sich hier im Gegensatz zu den umgebenden Rieden kein Löss ablagern. Östlich schließt die Ried Heiligenstein-Rotfels in 240 bis 350 Meter Seehöhe mit rund 5 Hektar und nordwestlich die Ried Heiligenstein-Steinwand in 210 bis 350 Meter Seehöhe mit 8 Hektar Rebfläche an. 

Rebsorten

Hier wird vor allem der Riesling auf 36 Hektar, sowie Grüner Veltliner, Weißburgunder (Pinot Blanc), Muskateller, Sauvignon Blanc, Chardonnay, Muskat-Ottonel und Welschriesling, sowie in kleinsten Mengen die Rotweinsorten  Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Zweigelt, Pinot Noir und St. Laurent angebaut. Die kräftigen Weine weisen mineralischen Charakters mit hohem Alterungspotential bzw. Langlebigkeit bis 50 Jahren und mehr auf. Eine künstliche Bewässerung (Tröpfchenberegnung) wurde im Jahre 1993 installiert, um den Weinberg vor immer wieder auftretenden Trockenschäden zu schützen.

Produzenten

Anteile an den drei Heiligenstein-Rieden haben zum Beispiel die Weingüter Allram, Brandl Günther, Bründlmayer Willi, Cobaneshof Schneider, Dolle Peter, Ehn Ludwig, Eichinger Birgit, Hiedler Ludwig, Hirsch Johannes, Höfinger Egmont, Jurtschitsch, Leindl (vormals Burgi Eder), Loimer Fred, Retzl Erwin, Schloss Gobelsburg, Steininger Karl und Topf Johann.

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Prof. Dr. Walter Kutscher

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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien

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