Der aus
Illinois stammende Joseph „Joe“ Heitz (1919-2000) gilt neben Robert
Mondavi (1913-2008) als einer der Pioniere des Terroir-Gedankens in
Kalifornien. In seiner Jugend arbeitete er als Helfer auf einem Weingut und entdeckte seine Begeisterung für Weinbau. Nach dem Önologie-Studium an der
University of California war er auf verschiedenen Weingütern wie zum Beispiel
Beaulieu Vineyard tätig. Dort war er sieben Jahre und assistierte einige Zeit dem berühmten Önologen André
Tchelistcheff (1901-1994). Im Jahre 1961 machte er sich selbstständig und füllte aufgekaufte Weine ab, die er unter seinem Label vermarktete. Im Jahre 1964 erwarben Joe und seine Frau Alice eine kleine Rebfläche mit einem bereits im Jahre 1898 erbauten Steinkeller östlich von St. Helena im kalifornischen
Napa Valley. Der Steinkeller ist auch heute noch das signifikante Wahrzeichen des Weingutes. Heitz begann mit den vom Vorbesitzer gepflanzten sieben Hektar Pinot Noir und Chardonnay, die damals in Kalifornien noch eine Seltenheit waren, zu experimentieren und stellte Wein im Burgunder-Stil mit Barrique-Ausbau her.
Im Jahre 1974 präsentierte er Cabernet-Sauvignon-Weine von Einzellagen, die drei befreundeten Familien gehören. Diese waren Bella Oaks Vineyard (Rutherford), Fay Vineyard und
Martha’s Vineyard (Oakville). Vor allem letzterer erregte großes Aufsehen und entwickelte sich zu einem Kultwein. Später kam auch Trailside Vineyard (Rutherford) hinzu. Außer dem Fay Vineyard werden diese Weine auch heute noch erzeugt. Die meisten Heitz-Weine reifen zumindest drei Jahre in Barriques, wobei Fässer unterschiedlicher Herkunft (Amerika, Frankreich) verwendet werden. Heute wird das Weingut „Heitz Wine Cellars” von den Kindern David Heitz (Kellermeister) und Kathleen Heitz-Myers (Biologin) geführt. Es umfasst rund 140 Hektar, die vor allem mit Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Pinot Noir und
Grignolino bestockt sind. Von letzterer Rebsorte werden auch ein Rosé und ein Dessertwein á la
Portwein hergestellt.