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Herbemont

Die rote Rebsorte stammt vermutlich aus den USA. Synonyme sind Black Herbemont, Bottsi, Brown French, Devereux, Dunn, Herbemont’s Madeira, Hunt, Kay’s Seedling, Madeira, McKnee, Neal Grape, Neil Grape, Thurmond, Warenton, Warren und Warrenron. Sie darf auf Grund des Synonyms nicht mit der Neuzüchtung Hunt verwechselt werden. Gemäß im Jahre 2021 durch Dr. Jeronimo Rodrigues (PhD Biochemie, UCT) in Südafrika erfolgten DNA-Analysen entstammt sie einer Kreuzung zwischen Chasselas x unbekanntem Partner. Der US-Botaniker Thomas Volney Munson (1843-1903) ordnete die Vatersorte der Spezies Vitis bourquina zu. Demgemäß würde sie Gene von Vitis aestivalis, Vitis cinerea und Vitis vinifera enthalten.

Herbemont - Weintraube und Blatt

Die genaue Herkunft der Hybride ist unklar, es gibt mehrere Hypothesen. Nach der gängigsten Variante wurde die Sorte vom Züchter Nicholas Herbemont (1771-1839) im Jahre 1798 in einer Plantage in Columbia (South Carolina) gefunden. Er selektierte, vermehrte und vermarktete die Rebe, weshalb sie als Herbemont’s Madeira oder Herbemont bezeichnet wurde. Nach einer anderen Hypothese wurde sie von einem Henry Hunt bereits viel früher vor der amerikanischen Revolution (1763 bis 1783) nach Georgia gebracht und hat sich dann im frühen 19. Jahrhundert im Warren County verbreitet, was einige Synonyme erklärt. 

Die Rebe war Kreuzungspartner bei den Neuzüchtungen Albania, Black Herbemont, Bush, Folle Américaine, Herbemont Blanc, Kiowa und Longworth, sowie die beiden offen abgeblühten Sämlinge Herbemont d’Aurelles bei der Sorte Excelsior (1) und der weißen Spielart Herbemont Blanc bei der Sorte Black Herbemont. Die Sorte ist äußerst widerstandsfähig gegen Pilzkrankheiten und Pierce Disease sowie auch gegen die Reblaus. Sie ist aber nicht für kühlere Gegenden geeignet. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gelangte sie während der Reblaus-Katastrophe nach Europa, es gab auch Bestände in Österreich. In Frankreich wird sie im Bereich Cévennes (Languedoc) als Verschnitt verwendet. Im Süden der USA wird sie vor allem in South Carolina, Texas und Tennessee kultiviert. Im Jahre 2016 wurden aber nur in Brasilien 112 Hektar Rebfläche erfasst (Kym Anderson).

Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)

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Hans-Georg Schwarz

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Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)

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