Einzellage in der Gemeinde Niederhausen im deutschen Anbaugebiet
Nahe. Die Entstehung des Namens geht wahrscheinlich bis in die Römerzeit zurück und verweist auf eine alte Kultstätte. Hermann ist möglicherweise eine Verballhornung des Hermes, dem römischen Schutzgott aller Boten und Reisenden. Der zweite Namensteil ist auf einen kleinen Stollen im Mittelteil zurückführen, in dem früher das Pulver für den Kupferabbau in der heutigen benachbarten Einzellage
Kupfergrube gelagert worden war. Im Jahre 1902 wurde von der preußischen Staatsregierung ein mit Felskuppen und niederem Eichenwald durchzogenes Gelände gekauft, um die bereits seit Jahrhunderten bekannte Lage zu erweitern. Für die Rodungsarbeiten wurden hauptsächlich Strafgefangene eingesetzt, für die man sogar ein eigenes Filialgefängnis errichtet hatte. In Nachbarschaft liegt die Einzellage
Hermannsberg.
Die Hermannshöhle ist seit über hundert Jahren die am besten bzw. steuerlich höchsten bewertete Lage an der Nahe und diente als Maßstab für die Einstufung aller anderen Weinberge des Gebietes. Die von Süden bis Südwesten ausgerichteten Weinberge in 130 bis 175 Meter Seehöhe mit 35 bis 60% Hangneigung umfassen knapp neun Hektar Rebfläche. Die vorherrschenden schwarzgrauen Schieferverwitterungsböden sind durchmischt mit einem Koglomerat vulkanischen Eruptivgesteins, Sandstein, Kalkstein, Porphyr und steinig-grusigem Lehm mit viel Feinerde. Es besteht in einigen Bereichen Erosionsgefahr. Hier wird hauptsächlich Riesling kultiviert. Anteile an der Lage haben zum Beispiel die Weingüter
Dönnhoff Hermann,
Mathern,
Racknitz und
Schneider Jakob.